Bünde im Nationalsozialismus
Ein Quellenverzeichnis präsentiert vom Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Bünde


Auszug aus dem Bünder Generalanzeiger 11. Oktober 1933

In Reih' und Glied

Eingliederung der Scharnhorst-Jugend
in das Bünder Jungvolk

Am Sonnabend, den 7. Oktober, fand die Eingliederung der Bünder Scharnhorst-Jugend in das Jungvolk der Hitler-Jugend statt. Hierzu hatten sich das Jungvolk und die Scharnhorst-Jugend an der Bünder Turnhalle versammelt. Fast 150 Jungens standen angetreten, als der Führer des Stahlhelms, Herr Heinecke, die ihm bis dahin anvertrauten Scharnhorstler dem Fähnleinführer Edu Schaefer übergab. Fähnleinführer Schaefer begrüßte die Kameraden von der Scharnhorst-Jugend und hieß sie im Deutschen Jungvolk herzlich willkommen. Das Jungvolk freue sich darüber, daß ihm Jungens eingegliedert würden, die mit Stolz auf ihre Scharnhorst-Fahne geblickt hätten. Ihre Frage, warum sie denn eingegliedert würden, könne er verstehen. Im Reiche Adolf Hitlers müsse mit der nationalsozialistischen Erziehung schon in der Jugend begonnen werden. Ein Vielerlei von Jugendorganisationen dürfe es nicht mehr geben, da dadurch die einheitliche nationalsozialistische Erziehung in Frage gestellt sei. Zu deutschen Jungen, frei von jedem Standesdünkel, sollten sie im Jungvolk erzogen werden. Als Kameraden kämen sie zum Jungvolk, als Kameraden würden sie aufgenommen.
Nach dem gemeinsam auf den Führer ausgebrachten "Sieg-Heil" wurde die Scharnhorstfahne gestrichen. Mit der ersten Strophe des Deutschlandliedes und dem Horst-Wessel-Liede schloß die Feier. Durch den gemeinsamen Besuch des Films "SA-Mann Brand" fand die Eingliederung einen würdigen Abschluß.

(aus: Bünder Generalanzeiger 49. Jg., Nr. 238 v. 11.10.1933)

Aufgaben:

1. Informiere dich über den Charakter der Scharnhorst-Jugend?
2. Was soll mit der Eingliederung der Scharnhorst-Jugend in die Hitler-Jugend bezweckt werden?
Welche ideologischen Ziele stehen dahinter?



Auszug aus dem Bünder Generalanzeiger 3. Juni 1933

Bünder Jugend in Düsseldorf

Das Jungvolk ....
Schon lange vorher sprachen wir nur von Düsseldorf. Endlich war der heiß ersehnte Tag gekommen. Morgens und 7 Uhr traten wir "feldmarschmäßig" ausgerüstet am Spritzenhaus an. Von hieraus ging es sofort in strammem Schritt zum Marktplatz. Unser Auto, das uns von der Firma Kessing und Thiele liebenswürdiger Weise zur Verfügung gestellt war, stand schon startbereit da. Sofort verstauten wir dann unser Gepäck, und dann fuhren wir mit frisch-fröhlichem Gesang zum Städtelein hinaus. Wir kamen uns vor wie kleine Fürsten.
Es war eine wunderbare Fahrt. Einige Male machten wir unterwegs Rast. Gegen 6 Uhr erreichten wir dann Düsseldorf. Was machten wir für große Augen, als wir die prächtig geschmückte Großstadt durchfuhren. Endlich erscholl für uns das erlösende Kommando: Aussteigen! Antreten! Im gleichen Schritt - marsch! Und los ging es zur Golzheimer Heide. Von weitem sahen wir in der untergehenden Sonne das Schlageterkreuz. Ueber uns donnerten zahlreiche Flugzeuge. Nun hörten wir die Rede des Jugendschaftsführers Baldur v. Schirach. Hiernach wurde uns unser Lager angewiesen. Als wir endlich in unserem "fabelhaften" Strohbett lagen, war es 3 Uhr. Trotz unserer großen Müdigkeit waren wir am anderen Morgen schon um 5 Uhr munter. Wir knuften nun unsere mitgebrachten Butterbrote rein. Jetzt wurden wir vor eine schwere Frage gestellt. Unser Führer fragte, ob wir die Rede Görings hören wollten, oder ob wir eine Rheintour machen wollten? Na, wir entschieden uns natürlich für die Rheintour. Nun hatten wir natürlich nichts eiligeres zu tun, als unser Auto zu bestellen. Wir riefen sofort an, und es hieß: "Jawohl, das Auto kommt!" Aber es kam doch nicht. Endlich bestellte man uns, es kämen zwei Polizeiautos und diese sollten uns zur Rheinwiese bringen. Aber "hustekuchen", die kamen auch nicht. Es wurde Nachmittag, und um etwas zu unternehmen, machten wir ein schneidiges Kriegsspiel. Endlich, abends um 10 Uhr kam unser Auto, nun wollten wir nicht fahren, es war uns nämlich zu spät. Unsere besorgten Eltern bekamen ja durch den Rundfunk Nachricht, daß es uns noch ausgezeichnet ginge.
Am anderen Morgen wollten wir die Rheintour nachholen. Aber es goß in Strömen und so fiel die Fahrt ins Wasser.
Nun ging es in eiliger Fahrt der Heimat zu. Und Montag Nachmittag trudelten wir dann "stolz wie Oskar" in Bünde ein. Wir stimmten alle in das Urteil ein, daß es einfach herrlich war. Und darum Jungens, die ihr noch nicht in unseren Reihen seid, kommt schleunigst zu uns, damit ihr das nächste Mal auch dabei seid!
Heil Hitler!
W.O. (12 Jahre)


Die Hitlerjugend ...
Schon wochenlang vorher hatten wir uns auf diese Fahrt gefreut. 45 Hitlerjungen aus Bünde hatte sich entschlossen, sie mitzumachen. Endlich kam der 27. Mai heran. Die Abfahrt erfolgte gegen 8 Uhr. Der Ortsgruppenleiter wünschte uns eine frohe Fahrt und trug uns auf, Düsseldorf und den deutschen Rhein zu grüßen. Mit einem Sieg-Heil auf den Führer Adolf Hitler setzte sich der schwere Wagen in Bewegung. Der Anhänger war mit Hitlerjungen aus Eilshausen besetzt. Bald verließen wir Bünde in Richtung Bielefeld.
Jeder suchte sich einen bequemen Sitz aus. Ein Lied erscholl nach dem anderen. Die Affen und Brotbeutel wurden unter die Sitzplätze gelegt, der Sturmriemen wurde heruntergemacht. In Beckum trafen wir bei der Kontrolle noch andere Wagen. Hinter der Stadt machten wir eine kleine Frühstückspause, bei der wir das Bünder Jungvolk trafen. Der Wind ging scharf und jeder zog sich etwas Warmes über. Dann ging es weiter über Hamm, Lünen, Bochum, Essen und Mülheim. Ueberall dasselbe Bild: Hitlerjungen, Bund deutscher Mädel und Jungvolk zu Fuß oder auf Wagen. Die Fahrt durch das Ruhrgebiet war für uns besonders interessant, denn viele kannten weder Zechen noch Hochöfen.
Hinter Mühlheim noch eine kurze Pause, dann ging's weiter. Wieder kamen wir an Hunderten von Wagen vorbei oder wurden überholt: alles fuhr nach Düsseldorf. Endlich hatten wir die Stadt erreicht. Plötzlich wurden wir von SS-Leuten angehalten: Die Straße war für uns gesperrt. Wieder ging es zurück bis Kaiserswerth. Dann fuhren wir zum Rheinstadion. Hier verließ alles die Wagen. Der Bann Minden-Ravensberg stellte sich auf und marschierte zur Golzheimer Heide, zu der Stelle, an der vor zehn Jahren Albert Leo Schlageter von den Franzosen hingemordet wurde. Schlicht ragt das einfache Kreuz gen Himmel. Von seinem Sockel stiegen schwarze Rauchwolken in die Luft.
Ueberall auf dem Platz waren Lautsprecher aufgestellt, durch die Anordnungen gegeben wurden. Dann hatten wir Ruhe. Wir lagerten uns und beobachteten ein Flugzeug, welches in geringer Höhe das Kreuz umflog. Allmählich wurde es dunkel. Sämtliche Fahnen und Wimpel wurden zum Denkmal gebracht. Es waren wohl über tausend. Als um 10.50 Uhr die Fackeln angezündet wurden, waren 150.000 Mitglieder der Hitlerjugend anwesend. Das Kreuz wurde erleuchtet und der Reichsjugendführer Baldur von Schirach hielt eine Ansprache. So weit man sehen konnte, überall flackerten Fackeln. Fern am Rhein wurde ein Feuerwerk abgebrannt. Den Eindruck, den diese Feier hinterließ, wird wohl keiner vergessen. Nach der Feier rückten wir zu den Mannesmannröhrenwerken. Hier bekamen wir um 3 Uhr unsere Quartiere zugewiesen. Morgens um 6 Uhr stand alles wieder auf. Dann wurde gefrühstückt. Bis um 11 Uhr mußten wir warten. Erst dann nahm der Bannführer eine Besichtigung vor. Hiernach ging es zur Stadt. Die Sonne meinte es gut mit uns. Strahlend schien sie auf die mit Affen bepackten Rücken. Ueber uns zogen über 20 Flugzeuge ihre Kreise. Bis um 4 Uhr mußten wir warten, ehe wir an dem Reichsjugendführer vorbeikamen. Diese Zeit wurde uns entsetzlich langweilig. Nach dem Vorbeimarsch ging es zu den Rheinwiesen, auf denen sich die Verpflegungsstationen befanden. Gerade jetzt setzte ein heftiger Regen ein, der uns bald bis auf die Haut durchnäßte. Jeder bekam eine Portion Erbsen, dann hieß es wieder antreten. Der Bann Minden-Ravensberg verließ die Rheinwiesen als letzter. Jetzt erfolgte ein vierstündiges Warten. Unser Wagen war nirgends aufzufinden. Endlich, um 10 Uhr, kam er an. Wir stiegen ein, und los ging's, der Heimat zu. Unterwegs klatschte der Regen aufs Verdeck. Richtig schlafen konnte keiner im Wagen. Morgens um 6 Uhr kamen wir wieder in Bünde an. Alle Müdigkeit war verflogen. Mit frohem Gesang zogen wir durch die Stadt. Dann ging jeder nach Hause. Hier zogen wir uns um, um zur Schule zu gehen. Um 11 Uhr nahmen wir uns frei, denn wir waren zu müde. 54 Stunden waren wir unterwegs gewesen und nur drei Stunden hatten wir geschlafen. Jetzt forderte die Natur ihr Recht.
Besonders ist uns die Gefälligkeit der Düsseldorfer Bevölkerung aufgefallen. Ueberall brachte man uns Wasser, Kaffee oder Obst. Ja, sogar zum Schlafen waren wir eingeladen, als wir stundenlang auf den Wagen gewartet hatten. Ich glaube, allen, die diese Fahrt mitgemacht haben, wird sie ewig im Gedächtnis bleiben.

K.K.
(aus: Bünder Generalanzeiger 49. Jg., Nr. 128 v. 3. Juni 1933)

Aufgaben:

1. Untersuche und erläutere: Was war Ziel der Fahrt?
2. Beurteile: Wie war die Fahrt organisiert?
3. Welchen Eindruck hinterließ die Fahrt bei den Jugendlichen? Wie ist dieser Eindruck zu erklären?



Auszug aus dem Bünder Generalanzeiger 28. Oktober 1933

Wir fahren nach Köln

Der BDM Bünde berichtet:
Wie wurden wir beneidet, als wir uns am Sonnabend, den 14. Oktober, morgens um 7 Uhr am Bünder Bahnhof zur Fahrt nach Köln versammelten!
Wir waren selig: erstens, weil wir so billig eine große Reise machen konnten und dann, weil wir mit zu den Auserwählten gehörten, die den "Tag des deutschen Mädels" im Köln miterleben durften. Die Hinfahrt verging glänzend. Von Bünde bis Herford benutzten wird den fahrplanmäßigen Personenzug. In Herford, wo sich auf dem Bahnsteig schon einige Gruppen eingefunden hatten, schmetterte man uns gleich die "Lore" entgegen, und wir hatten Mühe, diesen Kitsch durch unsere einfachen Volkslieder zu übertönen.
Dann ging alles mit Riesengeschwindigkeit vor sich: Der Sonderzug, herrlich geschmückt, brauste heran, man rief uns entgegen: "Bünde, vorne einsteigen!", wir liefen, schubsten uns gegenseitig ins Abteil, und schon gings weiter. Wir 18 Bünder Mädel fanden mit unseren schrecklich dicken 'Affen' gerade in zwei nebeneinanderliegenden Abteilen bequemen Platz. Nach kurzem Aufenthalt in Bielefeld und Paderborn, wo noch viele Mädel auf uns warteten, gings weiter über Soest-Hagen-Elberfeld nach Köln. Im Fluge vergingen die sechs Stunden Bahnfahrt.
In Köln führte man uns gleich zu den Schlaflagern in den riesigen Messehallen. Angenehm überrascht, entfuhr uns ein freudiges "Ah!", als wir in dem hellen Raum die hohen Strohlager mit unseren 'Affen' belegen durften. Mit etwas Proviant versehen, marschierten wir dann gleich zu den Wiesen an Rhein, der soeben auf seinen ruhigen Wassermassen große Flöße behäbig beförderte. Von weitem grüßten uns schon die hohen Türme des gewaltigen Kölner Doms.
Unendlich viel Mädel versammelten sich hier auf den Rheinwiesen. Dann gings zum Stadion. Der Marsch muß sehr lange gedauert haben, denn als wir dort ankamen, war es dunkel. Das Erlebnis im Stadion war der Mittelpunkt unseres Treffens. Wir saßen noch nicht lange auf unseren allerdings etwas kühlen Plätzen, als plötzlich größter Jubel ertönte, denn Baldur von Schirach war angekommen und fuhr an den Reihen der Mädel vorbei. Lange dauerte es, bis sich der Sturm legte. Neues bot sich unseren Augen. Zahlreiche Turnerinnen in gleicher Kleidung marschierten sich von zwei Seiten aus entgegen und bildeten dann einen großen Block in der weiten Runde des Stadions. Die Bewegungen und einzelnen Uebungen, in der Gesamtheit gesehen, machten einen großartigen Eindruck. Nach den turnerischen Darbietungen setzte plötzlich die Musik ein. Im Halbdunkel bewegte sich ein breiter Zug von unendlich vielen Fahnen vorwärts. Feierliche Stimmung lag über dem Ganzen. Dieser Fahnenaufmarsch, der einen unvergesslich tiefen Eindruck auf uns ausübte, wird uns ein dauerndes Symbol bleiben für unsere Verbundenheit.
Dann ergriff der Reichsjugendführer das Wort. Wie haben wir gejubelt, als er begann: "Meine lieben Mädels!" Erst nach wiederholtem Sturm war es ihm möglich fortzufahren. Begeistert lauschten wir seinen Worten und gelobten ihm innerlich Treue, Mut und Wollen, als er von den Aufgaben des deutschen Mädels sprach. Nach einem dreifachen "Sieg Heil" auf unseren Führer Adolf Hitler sangen wir das Deutschlandlied.
Nachdem uns noch verschiedene Gruppen in einheitlicher Kleidung schöne Volkstänze geboten hatten, die durch die Beleuchtung geradezu phantastisch wirkten, entstand wieder große Aufregung: Baldur von Schirach verließ das Stadion. Sein Auto wurde von allen Seiten bestürmt und konnte nur langsam seinen Weg finden. Zum Schluß der Kundgebung im Stadion sangen wir begeistert das Horst Wessellied.
Bald traten wir den Rückmarsch an. Wir sangen, sangen und sangen immer wieder. Erst auf unserem Strohlager merkten wir unsere Müdigkeit. Leider schien es vielen in unserer Halle nicht so zu gehen. Sie entwickelten ein unerschöpfliches Redetalent. Alle Aufforderungen, Ruhe zu halten, blieben zwecklos. Selbst die Bekanntmachung, daß Baldur von Schirach das Lager besichtigen würde, erreichte nur das Gegenteil. Na, wer hat das denn auch wohl geglaubt!?
Am nächsten Morgen wurde verkündet: "Waschen fällt aus!" Wir hatten schon lange gemerkt, daß Wasser Luxus war. Um 7 Uhr standen alle zum Abmarsch bereit, versehen mit der "Eisernen Ration" und sonstigem Proviant. Es ging zum "Teefassen" auf den Rheinwiesen. Dieser unerwartet gutschmeckende warme Trank stärkte uns vorzüglich zu dem bevorstehenden Marsch an Baldur von Schirach vorbei. Die Kletterwesten mußten wir ausziehen. So entstand ein fabelhaftes, einheitliches Bild. Die weißen Blusen gaben dem endlosen Zug durch die Stadt einen freundlichen Charakter. Sie passten zu unseren Gesichtern, die vor Erwartungsfreude strahlten. Man hatte wirklich Mühe, den richtigen Schritt zu halten. Es ging über die wuchtigen Rheinbrücken, durch die festlich geschmückten Straßen Kölns, am Dom vorbei. Wie gerne hätten wir uns dieses Wunderwerk der Gotik näher angesehen! Aber immer weiter gings - links rechts, links rechts - bis wir plötzlich Musik hörten und ein SA-Mann uns entgegenschrie: "Der Reichsjugendführer steht rechts!" Wirklich, da stand er vor dem Opernhaus, einfach, mit freundlichem Gesicht, neben ihm unsere Gauverbandsführerin Martha Voß.
Nachdem wir unsere 'Affen' aus den Messehallen geholt hatten, die schon merklich dünner und leichter geworden waren, sorgte man auch für unser leibliches Wohl. Es gab Erbsensuppe. Herrlich!! Jetzt konnte man wirklich den Bärenhunger auf einmal stillen, den man auf Fahrt ja immer entwickelt. Die Mittagspause dauerte bis 4 Uhr. Wir hatten also noch Zeit genug, uns die Ausstellung der Hitlerjugend anzusehen. Sehr aufnahmefähig war unser Geist allerdings nicht mehr. Trotzdem fesselte uns noch vieles in der reichhaltigen, sehr fein und kunstvoll gehaltenen Ausstellung. Nach der Besichtigung mußten wir schon wieder antreten um zum Bahnhof zu marschieren.
Die Rückfahrt verlief wie im Fluge. Herrliche Stimmung herrschte. Wir haben gelacht und gesungen, wenn unsere Stimme es noch erlaubte. Der gutmütige Schaffner half uns bei allem Ulk. Wir fuhren durch bis Löhne, von wo uns der fahrplanmäßige Zug nach Bünde brachte. Beim nächsten Gruppenabend fanden wir uns alle wieder zusammen und berichteten den anderen BDM-Mädeln von unseren Erlebnissen. - Der "Tag des deutschen Mädels" hat uns wieder einmal gezeigt, wie der Einzelne untertaucht in der Masse, wie er nichts gilt als Einzelperson, aber doch notwendig ist zum Aufbau des Ganzen.

BDM, Bünde (aus: Bünder Generalanzeiger 49. Jg., Nr. 253 v. 28.10.1933)


Organisationsstruktur des Deutschen Jungvolks in der Stadt und im Landkreis Herford (Stand: 1939)

 

 

Gliederung

Bereich

Jungstamm I/183 Herford:

Fähnlein 1/183

Herford-Süd

Fähnlein 2/183

Herford-Ost

Fähnlein 3/183

Herford-Nordost

Fähnlein 4/183

Herford-West

Fähnlein 5/183

Herford-Mitte

Jungstamm II/183 Schweicheln:

Fähnlein 6/183

Elverdissen-Stedefreund-Laar

Fähnlein 7/183

Herringhausen-Diebrock-Eickum

Fähnlein 8/183

Lippinghausen-Sundern-Oetinghausen

Fähnlein 9/183

Schweicheln-Bermbeck

Fähnlein 10/183

Falkendiek-Schwarzenmoor

Jungstamm III/183 Enger:

Fähnlein 11/183

Enger

Fähnlein 12/183

Besenkamp-Belke-Steinbeck

Fähnlein 13/183

Westerenger-Pödinghausen-Oldinghausen-Dreyen

Fähnlein 14/183

Lenzinghausen-Wallenbrück-Bardüttingdorf

Fähnlein 15/183

Spenge-Hücker-Aschen

Jungstamm IV/183 Bünde:

Fähnlein 16/183

Bünde

Fähnlein 17/183

Rödinghausen-Bieren-Ost- u. Westkilver-Schwenningdorf

Fähnlein 18/183

Ahle-Holsen-Hunnebrock-Werfen

Fähnlein 19/183

Ennigloh-Muccum

Jungstamm V/183 Südlengern:

Fähnlein 21/183

Dünne-Spradow

Fähnlein 22/183

Südlengern

Fähnlein 23/183

Eilshausen-Hiddenhausen-Bustedt

Fähnlein 24/183

Kirchlengern-Häver

Fähnlein 25/183

St. Quernheim-Klosterbauerschaft-Remerloh-Quernheim

Jungstamm VI/183 Mennighüffen:

Fähnlein 26/183

Mennighüffen-Westscheid-Halstern

Fähnlein 27/183

Ostscheid-Besebruch

Fähnlein 28/183

Obernbeck

Jungstamm VII/183 Löhne:

Fähnlein 31/183

Löhne-Bhf.-Wittel-Bischofshagen

Fähnlein 32/183

Löhne

Fähnlein 33/183

Gohfeld-Melbergen

Jungstamm VIII/183 Vlotho:

Fähnlein 36/183

Exter-Wehrendorf-Steinbründorf

Fähnlein 37/183

Valdorf-Winterberg-Bonneberg

Fähnlein 38/183

Vlotho

 

(aus: HK 94. Jg., Nr. 56 v. 7.3.1939; BGA 55. Jg., Nr. 57 v. 8.3.1939)

 



Turnverein Westfalia E.V.
Bünde-Westfalen

 

Bünde i.W., 8. April 1938

 

An den

Bürgermeister der Stadt Bünde

Bünde i.W.

 

 

Betr. Abt. IV vom 2.4.38.

 

Dem Turnverein "Westfalia" E.V. Bünde gehörten in der Zeit vom 1.10.37 bis 31.3.38 rund 100 Jugendliche im Alter von 15 - 21 Jahren an.

Betrieben wurden in regelmäßigen Übungsstunden (2mal wöchentlich) Turnen, Gymnastik, Leichtathletik, Handball und andere Spiele, Wandern und Skilauf. Neben der rein körperlichen Ausbildung wurde die Kameradschaft in Heimabenden, auf Wanderungen und Reisen gepflegt. Dietarbeit wurde auf den Turnabenden und bei kameradschaftlichen Beisammensein geleistet.

Die turnerisch begabten und bei uns als Vorturner ausgebildeten Jugendlichen haben grösstenteils bei der H.J. und im B.D.M. die Betreuung der Jugend auf sportlichem Gebiet übernommen und sich auch dort bewährt.

Immer wieder ist uns vom Militär bestätigt worden, dass wir in körperlicher Erziehung wertvollste Vorarbeit für die Wehrmacht leisten. Unsere Turner haben in dieser Beziehung beim Militär keine Schwierigkeiten. (...)

 

Turnverein "Westfalia" e.V. Bünde

 

(gez. Unterschrift)

Vereinsführer

 

(aus: Stadtarchiv Bünde, Akte: Allgemeine Jugendpflege (Haupt) 1938-1964)




Hitler-Jugend
Gefolgschaft 6/183
Bünde Westf.

 

Bünde/Westf., den 11. April 1938

 

An die Stadt Bünde, Abtl. IV

 

 

Betr.: Halbjahresbericht über die Jugendpflegetätigkeit

 

Die Zahl der erfaßten Jugendlichen von 14.-18. Lebensjahre innerhalb des Standortes der HJ Bünde beträgt 130 Jungens. Die Jugendlichen wurden weltanschaulich und wehrsportlich erzogen ,sowie die Grundschule der Körperschule. [sic!] Auf dem Sporttag des Bannes im Jahre 1937 errang die Gef. 6/183 Bünde zum zweitenmal den Wanderpreis, und noch verschiedene wertvolle Preise.

In sportlicher Hinsicht muss der Hitler-Jugend unbedingt die Stadtgartenturnhalle zur Verfügung stehen, da in der kleinen Rathausturnhalle unmöglich 130 Hitler-Jungen an einem Abend turnen können. Im Winter wird jeder Hitler-Junge nur alle drei Wochen zum Sport herangezogen. Im Sommer dagegen können wir unseren Sport teilweise auf dem Sportplatz ausüben. Sportgeräte sind ebenfalls nicht genügend vorhanden.

In der Uniformierung müssten der HJ noch Mittel zur Verfügung stehen, vor allen Dingen in Bezug auf Mäntel (neuerdings Regenumhänge). Man kann unmöglich von einem Jungen verlangen, der noch in der Lehre ist, sich eine vollständige Uniform selbst anzuschaffen. Da diese erhebliche Kosten verursacht.

In Bezug Fahrten. Die Hitler-Jugend kann einfach mit einer grösseren Formation nicht auf Fahrt gehen, da eben die nötigen Ausrüstungsgegenstände fehlen. Gerade auf der Fahrt wird der Junge zu einem ordentlichen Kerl erzogen, und es ist dies gerade die grösste Aufgabe der HJ ihre sämtlichen Jungen auf Fahrt zu schicken, um jedem Hitler-Jungen die Schönheiten seiner Heimat vor Augen zu führen.

Um eine gründliche politische Erziehung zu gewährleisten, fehlt uns im Gemeinschaftsraum ein Bildgerät. Ebenfalls fehlt uns im Gemeinschaftsraum ein grösserer Radio-Apparat, da wir immer auf das Gerät des Hausmeisters, der es uns bis jetzt freundlichst zur Verfügung gestellt hat, angewiesen sind.

Der Reichssportkampf der HJ 1938 findet für die HJ am 21. und 22. Mai statt. Auf diesem Sportwettkampf wird jeder Hitlerjunge zu seiner Sportprüfung herangezogen

 

 

Heil Hitler!

Der Führer der Gefolgschaft 6/183:

 

(gez. Unterschrift)

Oberscharführer

 

(aus: Stadtarchiv Bünde, Akte: Allgemeine Jugendpflege (Haupt) 1938-1964)




Zugehörigkeit der Schüler aus der Stadt und dem Landkreis Herford zum Deutschen Jungvolk (Stand: 14.12.1935)

 

 

 

Anzahl der Schüler im Alter von 10-14 Jahren

 

davon im Jungvolk

Organisationsgrad

(in %)

Schule

Jungen

Mädchen

Jungen

Mädchen

Jungen

Mädchen

Stadt Herford*

   761

   789

   483

   313

63,5

39,7

 

 

 

 

 

 

 

Stadt Bünde

   222

   194

   142

   124

64,0

63,9

Amt Enger

   441

   407

   253

   231

57,4

56,8

Amt Ennigloh

   773

   719

   362

   236

46,8

32,8

Amt HF-Hiddenhausen

   682

   626

   402

   384

58,9

61,3

Amt Kirchlengern

   312

   279

   183

     95

58,7

34,1

Amt Löhne

   851

   828

   522

   374

61,3

45,2

Amt Rödinghausen

   190

   182

   107

     33

56,3

18,1

Amt Spenge

   299

   246

   153

     58

51,2

23,6

Amt Vlotho

   392

   369

   208

     86

53,1

23,3

Landkreis Herford insg.

4.162

3.850

2.332

1.621

56,1

42,1

 

*) ohne Volksschule Friedenstal

 

 

(aus: Staatsarchiv Detmold, M 1 II B, Nr. 4420)

 


 

Zugehörigkeit der Schüler aus der Stadt Bünde und den Gemeinden des Amtes Ennigloh zum Deutschen Jungvolk (Stand: 14.12.1935)

 

 

 

Anzahl der Schüler im Alter von 10-14 Jahren

 

davon im Jungvolk

Organisationsgrad

(in %)

Schule

Jungen

Mädchen

Jungen

Mädchen

Jungen

Mädchen

Bürgerschule Bünde

205

183

136

117

66,3

63,9

Kath. Schule Bünde

17

11

6

7

35,3

63,6

Volksschule Ahle

46

59

18

19

39,1

32,2

Volksschule Dünne

63

45

22

10

34,9

22,2

Volksschule Ennigloh I

66

80

4

13

6,1

16,3

Volksschule Ennigloh II

92

71

35

44

38,0

62,0

Volksschule Habighorst

11

20

7

0

63,6

0,0

Volksschule Holsen I

31

29

18

5

58,1

17,2

Volksschule Holsen II

38

43

12

21

31,6

48,8

Volksschule Hüffen

27

26

22

10

81,5

38,5

Volksschule Hunnebrock

48

43

26

29

54,2

67,4

Volksschule Muckum

32

37

15

3

46,9

8,1

Volksschule Spradow

95

63

42

5

44,2

7,9

Volksschule Südleng.-Dorf

57

53

49

22

86,0

41,5

Volksschule Südleng.-Heide

68

65

33

31

48,5

47,7

Volksschule Werfen

37

25

15

7

40,5

28,0

Amt Ennigloh insg.

711

659

318

219

44,7

33,2

 

(aus: Staatsarchiv Detmold, M 1 II B, Nr. 4420)

 


 

Führertagung des Jungvolkes des Bannes 183 im März 1938 in der Stadt Bünde

 

Große Führertagung des Jungbannes 183

 

Wittekinds Jugend hütet das Erbe

 

Zwei Tage stand Bünde im Zeichen des Jungvolkes – Fackelzug in der Zigarrenstadt – Elternabend – Kurt Eggers sprach – Dank an den scheidenden Jungbannführer Sprekelmeier, Beauftragung des neuen Führers Brepohl - Schlußappell

 

Zwei Tage lang stand die Zigarrenstadt im Zeichen des Jungvolkes. Eine große Führertagung hatte die jungen Menschen aus Stadt und Dorf zusammengerufen, die durch die Verabschiedung des bisherigen verdienstvollen Jungbannführer Sprekelmanns und die Einsetzung des neuen Jungbannführers Brepohl eine besondere Note bekam. 560 Führer des Jungbannes 183 aus den Kreisen Herford und Lübbecke fanden sich am Sonnabendnachmittag um 16 Uhr in einem machtvollen Auftakt auf dem Bünder Marktplatz zusammen. Nicht weniger als 600 Quartiere mußten ausgemacht werden.

Der Jungbannführer hielt den Appell ab, dem die Bevölkerung in großer Zahl beiwohnte. Ein Propagandamarsch führte die Führermannschaft durch die Straßen der Stadt; begeistert wurde der Fanfarenzug aus Lübbecker, Löhner und Herforder Pimpfen begrüßt. Indessen formieren sich die Verbände, die Gliederungen der Partei, die Vereine zum Fackelzug, dessen Teilnehmer später als Gäste an den Elternabend des Jungvolkes teilnehmen. Eindrucksvoll der Fahneneinmarsch, die Klänge des Bannmusikzuges und des Jungbannfanfarenzuges. Lied und Sprecher wechseln ab.

Jungbannführer Sprekelmeier betont die Freude und den Stolz der Jugend, die gerade diesen Tag der Eltern gestalten darf. Ortsgruppenleiter Möller zeichnet ein Bild der letzten Tage und schließt mit einem Gruß an die Brüder ist Deutschösterreich. Bannführer Hertelmann, der Führer der Gebietsführerschule Langemarck in Schloß Haldem, dankt dem Führer, daß er unbeirrt und geraden Weges sein Werk zur Vollendung bringt. Die Jugend, die seinen Namen trägt, trägt ein verpflichtendes Erbe. Im Jungvolk wird die Jugend zur Leistung, zum eisernen Willen erzogen, der sie befähigt, Helfer am Werk des Führers zu werden.

Eine Morgenfeier mit dem Dichter Kurt Eggers leitete den Sonntag ein. Der Dichter sprach über Ulrich von Hutten als einen geistigen Vorkämpfer. Anschließend sprach der Kreisleiter der NSDAP Pg. Ernst Meiring (Lübbecke) und deckte in der Vergangenheit auf und geißelte das Treiben konfessioneller Dunkelmänner und rief die Jugend auf zum Einlaß für die Hochziele des deutschen Volkes und seines großen Führers auf. Eine Singstunde vereinte die junge Mannschaft im Stadtgarten.

Die Führertagung am Nachmittag im großen Saal des Stadtgartens bildete den Höhepunkt der Bünder Zusammenkunft. Nach dem Fahneneinmarsch umriß Jungbannführer Sprekelmeier den Sinn dieser Zusammenkunft: die junge Führermannschaft des Ravensberger Landes soll Weg und Weisung bekommen. Dann sprach der Führer des Jungvolkes im Gebiet West, Pg. Walter Kröcher. In klaren grundsätzlichen Ausführungen gab er einen Ueberblick über die Arbeit der kommenden Zeit. Sein Dank galt dem scheidenden Jungbannführer Sprekelmeier, der Arbeitsdienstzeit und Militärzeit abzuleisten hat; in unermüdlicher Tatkraft hat er seine Aufgaben gemeistert und seine Jungen zur Leistung erzogen.

Gerade hier im Herzen des Wittekindslandes kommt den Führern der Jugend eine besondere Aufgabe zu. Aus diesem alten Bauernland muß die alte gesunde Kraft kommen, die die jungen Menschen zwischen 10 und 14 Jahren zu Kerlen werden läßt. Wo auch immer ein junger Mensch junge Menschen führen muß, da verlangt unsere Zeit von ihm Treue und Hingabe. Auf jeden kommt es an, keiner darf am Wege verbleiben. Zeltläger, der große Gebietsaufmarsch im Sommer, werden wichtige Etappen der kommenden Arbeit sein.

Zweifach ist die Parole für Jungen dieser Landschaft: Einmal das zu wahren, was in Jahrhunderten dieser Boden den Menschen mitgab, was sie formte und bestimmte, zum anderen die Verpflichtung aus diesem überkommenen Gut wieder Weg und Weisung zu nehmen, um all die jungen Menschenkinder, die uns anvertraut sind, zu deutschen Menschen und zu anständigen Kerlen zu machen. Der anständige Kerl, das ist einzig und allein das Ideal, das uns vorschwebt, der anständige, wetterfeste Junge, der nicht weichlich zu Hause hockt, wenn sein Volk ihn ruft.

Tiefe Freude soll und muß euch überkommen und es ist der schönste Lohn für eure eigne Haltung und eure Mühen, wenn ihr seht, wie die jungen Menschen werden und wachsen nach dem Bilde, wie ihr es euch gedacht habt, wenn sie werden, wie es euch vorgeschwebt hat: Kämpfer, westfälische Dickköpfe, die nicht zu allem Ja und Amen sagen, sondern mit offenem Auge an Dinge und Menschen herangehen, die sich um ihr eignes Urteil mühen und ihre Kraft mit Überlegung und Verantwortung in der langen Reihe der Kameraden einsetzen. Die Liebe zu Deutschland, die Liebe zum Führer gilt es einzuhämmern.

Ein besonderer Höhepunkt in den wegweisenden Worten des Hauptjungbannführers Pg. Walter Kröcher war dann die Beauftragung des neuen Jungbannführers Pg. Wilhelm Brepohl.

Aus den Einführungsworten klang der Stolz über diese Stunde und der Wunsch, daß weiterhin mit dem gleichen Aktivismus wie bislang die Aufgaben im Jungbann 183 angegriffen werden möchten, daß die gleichen Erfolge die Arbeit an der Jugend im Ravensberger Land begleiten möchten. Eine verschworene junge Mannschaft tritt auf den Plan. Für sie alle gilt es beispielgebend zu sorgen, daß sie der geschichtsschweren Landschaft zwischen Werre und Wiehen Ehre macht und in jedem Augenblick der Führer wissen kann: Hier stehen junge deutsche Menschen, die mit dem letzten Einsatz sich für sein Werk einsetzen.

Dann klingt aus den jungen Kehlen das Lied: „Ein junges Volk steht auf“. Jungbannführer Pg. Sprekelmeier schließt diese bedeutungsvolle Stunde.

Ein Frühlingstag spannt sich über der kleinen Stadt an der Else. Es ist, als ob die Natur Anteil haben wollte an der tiefen Freude, die durch die deutschen Lande eilt. Wieder beleben die schmucken Uniformen der deutschen Jugend das Straßenbild, blitzen die Fanfaren in der Sonne. Die vielen Hundert formieren sich zum Vorbeimarsch vor dem Gebietsjungvolkführer und Jungbannführer.

Vor der Stadtsparkasse haben sich viele Zuschauer eingefunden, die freudig die Jungen am Abschluß der beiden Bünder Tage an sich vorüberziehen lassen. Mit diesem Vorbeimarsch hat dann die Führertagung ihren Abschluß gefunden.

 

(aus: Herforder Kreisblatt 92. Jg., Nr. 61 v. 14.3.1938)

 



J.M.-Gruppe 36/183 Bünde
Ennigloh
Gustloffstr. 57

 

Bünde, den 8. April 1938

 

Betr.: Halbjahresbericht über die Jugendpflegetätigkeit

 

Unsere J.M.-Gruppe 36/183 Bünde umfasst 251 Jungmädel und ist in vier Scharen und vierzehn Schaften aufgeteilt. Jede Schaft führt einen Heimnachmittag und einen Turnnachmittag in der Woche durch. Unsere Heimnachmittage gliedern sich in Schulungs-, Musik-, Volkstanz- und Bastelnachmittage. Die Führerinnen werden hierzu einmal im Monat (Sonnabend und Sonntag) geschult. Außerdem erhalten wir vom J.M.-Untergau laufend Schulungsmaterial aller Art (Musik-, Bastel- und Sportvorlagen und sonstige Schulungshefte).

Leider stehen uns für unsere Heimnachmittage nur sehr ungenügende Räume zur Verfügung. Wir besitzen für unsere vierzehn Schaften nur ein Heim, das aber noch dazu sehr ungünstig proportioniert ist. Die anderen Schaften müssen in den Schulen untergebracht werden.

Um Ostern einen tüchtigen Führerinnennachwuchs zu haben, wurden vom J.M.-Ring aus die Jungmädel zusammengefasst, die sich zu Führerinnen eignen. Augenblicklich befinden sich diese Mädel im Lager in Bustedt.

Die Sportnachmittage haben wir im letzten Winter besonders ausgebaut. Zu unseren zwei Sportwartinnen mußten wir noch vier weitere hinzuziehen. Außerdem war der weibliche Arbeitsdienst, Spradow, so freundlich, uns einige Mädel zur Verfügung zu stellen. Jungmädel, die sich beim Turnen besonders auszeichneten, sind in einer Leistungsgruppe zusammengefaßt worden.

Am 28. u. 29. Mai 1938 wird der Sporttag der Mädel- und Jungmädelgruppen sein. In diesem Jahr wollen wir unseren Sporttag im Rahmen des Reichssportwettkampfes der Hitler-Jugend als ein Gruppenfest, nicht als ein Untergaufest, feiern.

Auch für uns gilt die Parole: „Kampf dem Verderb!“ und es ist erstaunlich, wie viel unsere Mädel zusammenschleppen. Auch haben wir uns für das W.H.W. durch Bastelarbeiten eingesetzt.

Heil Hitler!

(gez. Unterschrift)

 

(aus: ......)

 


 

 

Vom Pimpf zum Hitlerjungen

75 Pimpfe werden in die HJ übernommen

 

Am Mittwochabend, am Geburtstag unseres Führers Adolf Hitler, fand auf dem Marktplatz die feierliche Ueberweisung der 14jährigen Pimpfe in die HJ statt.

Nach dem gemeinsam gesungenen Liede „Auf hebt unsere Fahnen“ nahm der Gefolgschaftsführer Karl Heinz Knollmann die eigentliche Ueberweisung vor. Das von ihm gesprochene Treuegelöbnis wurde von den Jungen, die in die Hitlerjugend überwiesen werden sollten, nachgesprochen. 75 Pimpfe, die das 14 Lebensjahr erreicht hatten, wurden von der HJ übernommen.

Nach dem gesungenen Lieder der Hitlerjugend „Vorwärts, vorwärts ...“ ergriff der Unterbannführer Wilhelm Rieke das Wort. Er begrüßte die neuen Hitlerjungen aufs herzlichste und sprach Worte des Dankes aus. (...)

Dann rückten die Einheiten der HJ und des Jungvolks zum neuen HJ-Heim in der Horst-Wessel-Straße ab, wo die Bestätigungen und Beförderungen verlesen wurden. Die Zahl der Beförderungen zum Rotten- bzw. Kameradschaftsführer ist ein Beweis, daß die Bünder Hitlerjungen voll und ganz ihre Pflicht erfüllen, und da, wo sie hingestellt werden, auch ihren Mann stehen.

 

(aus: Bünder Generalanzeiger 54. Jg., Nr. 93 v. 22.4.1938)

 


 

Bericht über ein Geländespiel der Bünder HJ:

 

I.

 

Es ist Fehde erklärt ...

 

Wie Unterbannführer Wilhelm Rieke anlässlich der Ueberweisung der 14jährigen Pimpfe in die HJ am Mittwochabend ausführte, hat der Standort Herford der HJ den beiden Gefolgschaften 6/183 (Bünde) und 10/183 (Ennigloh) die Fehde erklärt. Am kommenden Sonntagmorgen wird ein großes Geländespiel in der Bünder Umgebung stattfinden.

Hier die Vorgeschichte: Da kommt am Dienstagabend ein getarnter Hitlerjunge der Herforder Motor-HJ mit seiner Maschine angefahren, hält vor dem HJ-Heim in der Horst-Wesselstraße, schleicht sich vorsichtig in den Flur des Heimes und nimmt die Fahne der Bünder Hitlerjugend mit. Ein Bünder HJ-Führer, der dieses bei seinem Eintreten in das Heim sofort bemerkte, alarmierte die aufzutreibenden Hitlerjungen. Ein Lastkraftwagen ist schnell beschafft; so konnte also eine nächtliche Rachefahrt gewagt werden.

Am Lübberbruch in Herford stiegen sie aus. Jetzt mußte mit Vorsicht zu Werk gegangen werden. In kleinen Grüppchen ging es vor, bis man das Heim der Herforder HJ in der Clarenstraße erreicht hat.

Einige Türen waren glücklicherweise offen, und die nicht offen waren, wurden eben gewaltsam aufgebrochen, einige Scheiben mussten dran glauben. Das ganze Heim wurde von oben bis unten durchgestöbert. Vergebens! Doch es konnte nicht eher der Heimweg angetreten werden, bis die geraubte Fahne wieder zurückerobert war. Ein Herforder HJ-Führer, der sich plötzlich einer überlegenen Schar Bünder Hitlerjungen gegenübersah, gab die Fahne wieder freiwillig heraus.

Das war ein kleines Vorspiel zu dem großen Geländespiel am Sonntag. Wir sind auf den Ausgang dieses Spieles gespannt.

 

(aus: Bünder Generalanzeiger 54. Jg., Nr. 93 v. 22.4.1938)

 

 

II.

 

HJ in Fehde!

 

Geländespiel am Reesberg

Es war nicht so schlimm wie es zuerst schien

 

Grau liegt der Neben über unserem Elsestädtchen. Die Sonne ist noch nicht durchgekommen. Nicht weit von Bünde, oben im Doberg, herrscht schon reges Leben und Treiben. Galt es doch, die Fehde ... zur Entscheidung zu bringen.

Auch der Reesberg vor uns liegt noch im Nebel. Wir marschieren zum Reesberg, wo das Geländespiel ausgeführt werden soll.

Spähtrupps werden eingeteilt, die das Herannahen des "Feindes" zu melden haben. Gegen 8 Uhr, es ist mittlerweile klarer geworden, zeigen sich die ersten feindlichen Vortrupps; es sind Motorradfahrer der Motor-HJ, dahinter einige Radfahrer. Zwei davon werden von unserem Meldefahrer abgeschnappt.

Im Reesberg liegen unsere Haupttruppen, gut getarnt durch die dichten Tannenschonungen und Gestrüpp. Wir können das vor uns liegende Gelände fabelhaft überschauen.

Es war vorgesehen, daß die Bünder das Gelände des Reesberges als Stellung benutzen sollten, während die Herforder den Reesberg zu erkämpfen hatten. Von dem Gegner ist noch nichts zu sehen. Endlich sind einzelne Leute hin und wieder zu erblicken, die sich gleich wieder in Deckung drücken. Gegen 9 Uhr ertönt ein Signalhorn. Wir denken, es sei das Zeichen des Feindes zum Angriff. Doch es sind unsere Spähtrupps, die schon weiter vorgedrungen sind. Auch das führt noch nicht zu einem Angriff der Gegenpartei. Wir haben es aber schon heraus, daß sie dort in der zweiten Anhöhe vor uns liegen.

Als die Herforder immer noch nicht angreifen, formieren wir uns oben und marschieren auf ihre Stellung zu. Wenn es auch erst den Anschein hatte, daß sie angreifen wollten, so zogen sie sich im letzten Moment wiederum zurück. Das Spiel sollte ja schon um ½ 11 Uhr entschieden sein.

Alte Kampf- und Trutzlieder erklingen. „Das ist Lützows wilde verwegene Jagd“, „Musketier sein’s lustige Brüder“, „Als wir ....

 

(aus: Bünder Generalanzeiger 54. Jg., Nr. 95 v. 25.4.1938)

 




Bericht über ein Geländespiel des Bünder Jungvolks:

Herford sagt Bünde die Fehde an

Das ist eine Sache für unsere Pimpfe


Zwischen Herford und Bünde ist Fehde ausgebrochen. Um es genauer zu sagen und ängstliche Gemüter zu beruhigen: Zwischen dem Jungstamm I Herford und dem Jungstamm V Bünde. Weshalb? Das liegt in Dunkel gehüllt. Wir wissen nur, dass die Bünder Pimpfe den Herfordern vor etlichen Monden eine böse Schmach angetan haben, die unbedingt Sühne und Rache verlangt. Und nun soll es am Sonntag den Bündern an den Kragen gehen. Der gesamte Jungstamm I ist dazu aufgerufen und wird fehdelustig gen Bünde ziehen, sobald die Mittagsglocke geschlagen hat. Wie sich schon herumgesprochen hat, wird sich Bünde am Doberg gegen die sicher von verschiedenen Seiten heranrückenden Haufen der Herforder verteidigen, die dieser Fehde mit großer Zuversicht entgegensehen und am selbigen Tage noch ihre Jungstammfahne auf dem Marktplatz in Bünde aufpflanzen wollen. Da wird der alte Doberg staunen, wenn die Fehde entbrennt! Die Herforder Pimpfe haben sich jedenfalls allerhand vorgenommen und werden auch nicht mit Hohn und Spott sparen, wenn den Bündern beim Anblick der rachelüsternen Pimpfe vom Jungstamm I das Herz etwas tiefer rutscht. Also Bünde wahr to!

(aus: Westfälische Neueste Nachrichten 44. Jg., Nr. 110 v. 12.5.1944)



Jungstamm Herford gewann die Fehde

Am Doberg war das große Treffen


Am Sonntag wurde die vom Jungstamm I dem Jungstamm V angesagte Fehde ausgetragen. Um 10 Uhr marschierten die Herforder Pimpfe in den vereinbarten Fehderaum in Richtung Bünde ein, an der Spitze ein Vortrupp, der den Jungstamm gegen Überraschungen sichern sollte. Dahinter folgte in einem Abstand von 100 Metern der Fahnenblock. Er bestand aus 40 ausgewählten Jungen, die den Auftrag hatten, um jeden Preis durchzubrechen und die Herforder Fahne auf dem Bünder Marktplatz aufzupflanzen. Gelang dies, so war vereinbarungsgemäß die Fehde für Herford gewonnen. Zu beiden Seiten des Fahnenblocks hatte der Jungstamm I seine Hauptkräfte weitauseinandergezogen gegliedert. Sie sollten die Bünder Streitscharen auf sich ziehen und binden. Gegen 10.30 Uhr kam es am Doberg zum Treffen. Die Herforder Pimpfe handelten taktisch richtig und verfügten über derartige Schreckmittel, dass die Bünder total in Verwirrung gerieten. So konnte die Fahne die Bünder Linien durchbrechen und nach heftigem Sturmlauf auf dem Bünder Marktplatz aufgestellt werden. Die Fehde war damit beendet und wurde durch die Schiedsrichter abgepfiffen. Das Ergebnis lautete: gewonnen für Herford!

(aus: Westfälische Neueste Nachrichten 44. Jg., Nr. 116 v. 19.5.1944)




Der Bürgermeister
Abt. IV

 

Bünde, den 20. April 1938

 

An den Herrn Landrat als Leiter des Kreiskommunalverbandes

Kreiswohlfahrtsamt – Kreisjugendamt

in Herford

 

Betr.: Halbjahresbericht über Jugendpflegetätigkeit

Verfügung vom 28.3.1938

 

 

A. Organisationslage der jugendlichen Bevölkerung – Übersicht über Stand und Betrieb der Jugenderziehung außerhalb der Schule

 

Die nationalsozialistische Regierung betrachtet es als eine ihrer wichtigsten Aufgaben, die gesamte deutsche Jugend außer in Elternhaus und Schule in der Hitlerjugend körperlich, geistig und sittlich in Geiste des Nationalsozialismus und zur Volksgemeinschaft zu erziehen. Die HJ, das Jungvolk, der BDM, die Jungmädelgruppe und die Flieger-HJ wetteiferten im Halbjahre Oktober 1937 bis Ende März 1938 diesen Forderungen gerecht zu worden. Auch die nachstehend aufgeführten, dem Reichsbund für Leibesübungen unterstellten Vereine erfüllten in vorbildlicher Weise ihren Aufgabenkreis.

Die Gesamtzahl der Jugendlichen in Alter von 14 bis 21 Jahren beträgt in der Stadt Bünde 1228.

Sie gehören an:

a) der Staatsjugend und zwar:

 

1. der HJ

130 Jugendliche

2. dem Jungvolk

182 Jugendliche

3. den BDM

160 Jugendliche

4. der Jungmädelgruppe

251 Jugendliche

5. der Flieger-HJ

60 Jugendliche

 

b) anderen Jugendpflege treibenden Vereinen und zwar:

 

1. den Bünder Turnverein

47 Jugendliche

2. dem Turnverein Westfalia

100 Jugendliche

3. dem Verein für Bewegungsspiele einschl. Boxsportabteilung

 

61 Jugendliche

4. Die Zahl der von der Jugendwaltung der Deutschen Arbeitsfront betreuten werktätigen Jugendlichen beträgt

 

 

950 Jugendliche

 

Jugendpflegetätigkeit von Unorganisierten wurde nicht wahrgenommen. Die Betreuung der konfessionellen Jugend beschränkte sich auf rein religiösem Gebiet. Die hier erfaßten Jugendlichen ließen sich nicht ermitteln.

 

Umfang der Jugendpflegetätigkeit in den Gliederungen der Staatsjugend und in den einzelnen Vereinen:

1. In der HJ wurde die Jugend weltanschaulich und wehrsportlich erzogen sowie in der Grundschule der Körperschule. Es fanden regelmäßig wöchentlich ein Heimabend und ein Sportabend statt. Ferner wurden die Jugendfilmstunden einmal monatlich und fast alle Veranstaltungen von NS-Formationen besucht. Die HJ beteiligte sich eifrig an WHW.- und Altmaterial-Sammlungen und leistete hier wertvolle Mitarbeit.

Auf dem Sportfest in Jahre 1937 errang die Gefolgschaft 6/183 Bünde zum 2. Male den Wanderpreis und noch verschiedene wertvolle andere Preise. Der Reichssportkampf der HJ 183 findet für die HJ am 21. und 22. Mai 1938 statt. Auf diesem Sportwettkampf wird jeder Hitlerjunge zu seiner Sportprüfung herangezogen.

 

2. Deutsches Jungvolk

Die Jungen wurden jeden Mittwoch zu einem 1 ½stündigen Heimabend und Sonnabends zu einem zweistündigen Sport- bezw. Geländedienst zusammengefasst. An besonderen Ereignissen sind zu erwähnen die WHW-Sammlung am 22.12.1937 und der Elternabend am 12.3.1938. Zu beiden Veranstaltungen wurde der gesamte Standort des Jungvolks eingesetzt. Zur körperlichen Weiterbildung der Jungen fand wöchentlich am Freitag ein einstündiger freiwilliger Sportdienst statt, an dem 40 Jungen regelmäßig teilnahmen.

Für das nächste Halbjahr sind an besonderen Veranstaltungen vorgesehen:

a. ein Führerschulungslager im Landheim des Fähnleins,

b. eine Fahrt der Eltern der Jungen zum Landheim,

c. die Durchführung eines Zeltlagers für alle Jungen des Standortes,

d. ein Sportfest.

 

3. BDM

Die Mädel bilden zu 20 Mädeln eine Mädelschaft und, kommen, jede Woche einmal zu einem Turnabend und einmal zu einem Heimabend zusammen. Ebenfalls werden von den Mädeln die Kulturabende der NS.-Kulturgemeinde und die Jugendfilmstunden der HJ besucht. Vom 19. bis 20.2. und 5. bis 6.3. fanden in Bünde Kurzschulungen für Mädelführerinnen statt, an denen alle Führerinnen teilnahmen. Ferner wurden fast alle Veranstaltungen der NS.Formationen vom BDM besucht.

 

4. Jungmädelgruppe

Die Jungmädelgruppe ist in 4 Scharen und 14 Schaften aufgeteilt. Jede Schaft führt einen Heimnachmittag und einen Turnnachmittag in der Woche durch. Die Heimnachmittage gliedern sich in Schulungs-, Musik-, Volkstanz- und Bastelnachmittage. Die Führerinnen werden hierzu einmal im Monat (Sonnabend und Sonntag) geschult. Material hierzu wird laufend vom Jungmädeluntergau geliefert.

Um Ostern einen tüchtigen Führerinnennachwuchs zu haben, wurden vom J.M.-Ring aus die Jungmädel zusammengefasst, die sich zu Führerinnen eignen.

Die Sportnachmittage wurden im letzten Winter besonders ausgebaut. Es waren vier Sportwartinnen tätig. Außerdem war der weibliche Arbeitsdienst Spradow einige Ausbildungskräfte zur Verfügung. Jungmädel, die sich beim Turnen besonders auszeichneten, wurden in einer Leistungsgruppe zusammengefaßt.

Am 28. u. 29. Mai 1938 wird der Sporttag der Mädel- und Jungmädelgruppen sein, der in diesem Jahre im Rahmen des Reichssportwettkampfes der Hitlerjugend als ein Gruppenfest und nicht als ein Untergaufest durchgeführt werden soll.

Für das W.H.W. setzten sich die Jungmädel durch Bastelarbeiten ein. Darüber hinaus galt auch für sie die Parole: „Kampf dem Verderb!“ Es ist erstaunlich, wieviel von den Mädeln zusammengeschleppt wurde.

 

5. Flieger-HJ

Im Vordergrund der Aufgaben der Flieger-HJ steht die vormilitärische Ausbildung. In fliegerischer und technischer Hinsicht wird die Flieger-HJ vom NSFK betreut. Im 1etzten Halbjahr haben sich 4 Mitglieder für die Luftwaffe gemeldet und sind dort eingestellt worden. 5 Mitglieder sind auf Grund freiwilliger Meldung beim Reichsarbeitsdienst eingestellt worden und wollen anschließend bei der Luftwaffe ihrer Wehrpflicht genügen.

Der Flieger-HJ stehen zur Verfügung:

eine vorbildlich eingerichtete Modellbauwerkstatt,

eine Werkstatt für Segelflugzeugbau,

ein Heimraum (außerhalb den HJ-Heims).

Die fliegerische Ausbildung erfolgt in dreiwöchigen Kursen der NSFK-Gruppe 10 (Sitz Dortmund) Ferner wird fliegerisch geschult in der Wochenendschule in Oerlinghausen und demnächst in Holzhausen bei Lübbecke.

Es stehen der hiesigen Flieger-HJ 2flugklare Segelflugzeuge zur Verfügung. 2 Segelflugzeuge sind im Rohbau fertiggestellt. An diesen Maschinen wird noch gebaut.

In der Modellbau-Arbeitsgemeinschaft sind in letzten Halbjahr gebaut worden:

8 Anfängerflugmodelle,

7 Hochleistungsmodelle,

1 Drachen zum Starten,

2 Eigenkonstruktionen.

Außerdem wird. jetzt mit dem Bau von Motormodellen begonnen. Ferner wurde im Herbst und Winter 1937/38 das Fluggelände bei Holzhausen, Kreis Lübbecke, gemeinsam mit der Dienststelle Lübbecke hergestellt.

Der Transport der Flieger-HJ zu den Übungsplätzen erfolgt mit dem Mannschaftswagen des NSFK.

Am 26.3.1938 fand ein Wertungsfliegen für Hochleistungsmodelle statt. Im nächsten Halbjahr wird in der Flieger-HJ in bisheriger Weise weiter gearbeitet. Im Mai ds. Jrs. findet in Borkenberge ein Reichswettbewerb für Flugmodelle statt. Dazu entsendet die Flieger-HJ Bünde 4 Hochleistungsmodelle.

 

(...)