Ausstellung 2008 in der Sparkasse Ennigloh

von Tobias Heyer erstellt am 15.01.2008

Wenn der Blick entscheidet

Mitglieder der Foto-AG des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums stellen in Sparkasse Ennigloh aus

Bünde. Frederike Beinke liebt es großformatig. „Wenn ein Gesicht wirken soll, dann muss man das richtig groß sehen“, sagt die 17-Jährige, die gemeinsam mit weiteren Mitglieder der Foto-AG des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums jetzt in der Sparkassefiliale Ennigloh ausstellt.
Das ganze Gesicht ist überzogen mit einem Sommersprossenteppich, „das ist kein Püppchengesicht, das ist keine Schminke, das ist einfach Natur. Und das gefällt mir richtig gut“, sagt Frederike, als sie vor einem von ihr aufgenommenen Portraitfoto steht. Auf dem Schulgelände hat sie ihr Fotomodell gefunden, einfach angesprochen und zur Kamera gegriffen. Genauso locker gehen auch die anderen neun Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft mit Kamera, Film oder neuerdings auch Digital-Chip um.
„Dabei ist die Frage digital oder analog erst einmal zweitrangig. Bei uns geht es um Blende und Zeit, um Kontrast und Schärfe“, unterstreicht Lehrer Goren Thye, der die Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 13 mit der Dunkelkammer ebenso wie mit der digitalen Bildbearbeitung vertraut macht. Einmal pro Woche treffen sich die zehn Schüler, fotografieren, sprechen über die Bilder und bereiten Workshops vor, „auf denen wir uns vor allem dem Thema Portraitfotografie widmen“, erklärt Gorden Thye.
Zur Ausstellungseröffnung erschien gestern Mittag auch Schulleiterin Dr. Claudia Langer, die sich begeistert Portrait und Stillleben, Landschaftsaufnahmen und Reportagebilder ansah. „Bislang gab es bei uns ja nur Malerei. Aber jetzt sind wir froh, dass wir mit diesen Fotos auch einmal zeitgenössischer Kunst Raum geben können“, sagt Filialleiter Jürgen Bungert.
Bis zum 8. Februar sind die Fotos zu den normalen Öffnungszeiten in der Sparkasse zu sehen, „und natürlich darf man die Werke auch kaufen“, erklärt Bungert. Wie begehrt die Fotos sind, zeigen Food-Aufnahmen von Frederike Beinke. „Eine Lehrerin hat mich gefragt, ob ich ihr Bilder für ihre Küche schießen könnte“, erzählt die Schülerin.
Limetten, Orangen und Zitronen leuchten jetzt in grellen Farben in der Lehrerküche, Spaß gemacht hat der Ausflug in die Fotografie der stillen Dinge, sagt Friederike Beinke heute. Vier Jahre lang fotografiert sie schon in der AG, gemeinsam mit Jana und Hanife, Maja, Isabell und weiteren Schülern, die Spaß am Umgang mit Zeit und Blende haben und vor allem den Blick besitzen, aus Unscheinbarem mittels Licht Überraschendes auf Fotopapier zu bringen.

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