Stehende Ovationen für das Musical „Anouk“

Stehende Ovationen für das Musical „Anouk“

von Marco Seidel erstellt am 12.05.2025

Das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium begeistert mit einer Reise in eine fantastische Welt

Eine Welt, die sich auflöst. Ein Konzern, der die absolute Kontrolle über die Gedanken der Menschen hat. Ein Mädchen, das sich nicht kontrollieren lassen möchte, vergiftet wird und nun das Meer finden muss, um sich selbst und die Welt zu retten. Das sind die Eckpunkte der Handlung des Musicals „Anouk und ihre Reise ans Meer“, das an zwei Abenden im Forum Ennigloh aufgeführt wurde.
Dabei ist auch die Entstehung dieser Musicalproduktion eine sehr lange Reise. Bereits im Frühjahr 2024 hat sich die Musikfachschaft des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums unter der Leitung von Imke Rieping dazu entschieden, das Musical „Anouk und ihre Reise ans Meer“ aus der Feder von Uwe Heynitz auf die Bühne bringen zu wollen. Zum Ende des vergangenen Schuljahres begannen dann die Castings, in denen interessierte Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgängen 6 bis EF ihr Talent unter Beweis stellen konnten. Bei der Vielzahl an musik- und schauspielbegeisterten Bewerbern war schnell klar, dass es zwei Aufführungen mit unterschiedlichen Besetzungen geben muss, um möglichst vielen Kindern die Möglichkeit zu geben, auf der Bühne stehen zu können. Die titelgebende Rolle bekamen Lis Regner (6a) und Alina Schwab (6c). Mit Beginn des aktuellen Schuljahres startete dann die Probenarbeit: in einer wöchentlichen AG-Stunde und in vielen zusätzlichen Proben übten die Sängerinnen und Sänger ihre Solostücke, wurden Abläufe der einzelnen Szenen einstudiert und Tänze choreografiert. Da das Musical ursprünglich für eine Rock-/Popband komponiert wurde, mussten auch einige Stücke arrangiert werden, damit das Mittelstufenorchester der Schule ebenfalls eingesetzt werden konnte. Die Probenarbeit kulminierte dann in einer Musicalprojektwoche unmittelbar vor den Aufführungen. Nun konnten die einzelnen Teile erstmals im Forum Ennigloh zusammengesetzt werden. Dabei kam auch endlich das aufwändige Bühnenbild zum Einsatz, das Michael Strauß zusammen mit Schülerinnen und Schülern auf großen Leinwänden gemalt oder aus Holz und Pappe zusammengebaut hatte.

Doch worum geht es nun genau in dem Musical? Wir befinden uns in einer Welt, die ganz dem Social-Media-Wahn verfallen und auf der permanenten Suche nach „Likes“ ist. Die Kontrolle darüber hat der Konzern „Oktopus“, sprichwörtlich für die Datenkrake, der Menschen alle „Likes“ entziehen kann, was gleichbedeutend mit dem Tod des Menschen ist. Dies müssen Kinder in einem Waisenhaus schmerzlich erfahren, als sie eine Flaschenpost finden, die einen Hinweis auf das Meer gibt. Denn das Meer ist der Ort, der die Macht von „Oktopus“ brechen kann. Als ein Kind sich auf den Weg machen möchte, entzieht Oktopus ihm alle „Likes“, was die anderen Kinder geschockt zurücklässt. Nur das Mädchen Anouk lässt sich nicht beeindrucken, denn sie macht sich nichts aus „Likes“. Sie möchte das Meer finden. Um dies zu verhindern, manipuliert Oktopus Anouks besten Freund Thorn, so dass dieser ihr ein Gift verabreicht, das ihre Knochen zu Glas werden lässt. Trotz allem lässt sich Anouk nicht von ihrem Vorhaben abbringen, denn wenn sie das Meer erreicht, würde das nicht nur das Ende von Oktopus‘ Herrschaft bedeuten, sondern auch Heilung für sie selbst. Auf ihrem Weg ans Meer schließt die Heldin Freundschaft mit allen möglichen fantastischen Wesen: so trifft sie z.B. den Mond, eine Meerjungfrau, ein Nebelkind, eine Wolkenfrau, eine sterbende Königin, die stellvertretend für das „gute“ Land ohne Social-Media-Einfluss steht und den Katzenzyklopen Barnie, der Pilot ist, aber Flugangst hat. Als Anouk schon fast am Meer ist, bricht sie völlig erschöpft und geschwächt zusammen. Sie schafft es nicht mehr ans Meer! Doch mit Hilfe ihrer neuen Freunde und des Publikums kommt das Meer zu Anouk. Sie wird gesund und Oktopus besiegt.

Am 08. und 09. Mai war es dann soweit und der Vorhang der Bühne im Forum Ennigloh öffnete sich. War zu Beginn sicher noch ein großes Maß an Aufregung und Lampenfieber bei den Darstellerinnen und Darstellern vorhanden, so legten sich diese Gefühle schnell. Das souveräne Spiel aller war beeindruckend! Die Songs, mal eine emotionale Ballade, mal ein Rocksong mit Rapelementen, mal eine Tanznummer, sehr überzeugend vorgetragen von den Ensembles der Schule, gingen zu Herzen und rissen das Publikum von den Stühlen. Spätestens beim großen Finale, bei dem alle Schauspielerinnen und Schauspieler und alle Sängerinnen und Sänger auf der Bühne standen, gab es stehende Ovationen. Schulleiter Gunnar Woltering und sein Stellvertreter Jens Ransiek bedankten sich im Anschluss bei allen Teilnehmenden für ihre großartige Leistung. Gedankt wurde im Speziellen den Musiklehrerinnen und Musiklehrern der Schule, Imke Rieping, Natascha Take, Kristina Thilo, Jörn Bormann und Marco Seidel, die das Musical mit ihren Gruppen einstudiert hatten, sowie Michael Strauß für das Bühnenbild. Ein großes Extralob bekam zudem Sven Kröger (EF), der spontan für eine erkrankte Kollegin eingesprungen ist und den anspruchsvollen Klavierpart übernommen hat.

Am Ende waren alle froh, stolz und glücklich über die erbrachte Leistung, aber auch ein wenig traurig, dass dieses Projekt, das die Schülerinnen und Schüler fast ein Schuljahr lang begleitet hat, nun vorbei ist. Aber es wird sicher in Zukunft ein neues Musical am FvSG geben – Talente, die es auf die Bühne bringen können, gibt es genug!

Das FvSG bedankt sich bei allen Teilnehmenden:

Auf der Bühne: Lis Regner, Felina Garben, Elli Hartig, Kristina Berger, Greta Gransow, Mali Braunsmann, Ida Wellensiek, Melina Janzen, Paula Wippermann, Malin Luisa Koch, Ada Jodlowski, Paula Wahls, Madlene Dyck, Kiara Brinkmann, Magdalena Stoll, Aaron Stoll, Ida Marie Kleffmann, Livia Rohs, Lucy Römer, Hanna Knez, Greta Siebering, Alina Schwab, Fabienne Steinkamp, Emma Unruh, Mila Niedermeier, Ada Akyol, Klara Müller, Leni Lange, Maxim Seidel, Mila Gözlükcü, Mathilda Mailänder, Sanna Raulwing, Szymon Sliwowski, Naike Gärtner, Tilda-Marlene Neuhaus, Jonas Meyer.

Im Orchester: Melissa Piao, Maite Pieper-Emden, Maylin Treit, Mathilda Mailänder, Lea Minich, Frederik Seliger, Julina Olenburger, Amelie Meyer, Alina Ruff, Ben Wienecke, Fiete Sundermeier, Logan Mitchell, Aaron Heipmann, Aaron Schneidmüller, Ilian Görmez, Miko Taborsky, Benjamin Dreckschmidt, Victoria Du, Mats Horstmeier, Carl Oskar Steenberg, Magdalena Stoll, Benjamin Wieghardt, Sergio Alexander Schwarz, Ianis Strunk, Jana Leckebusch, Gillian Heitmann, Robin Güney Sen, Anna Jendreck, Mattea Danker, Aliyah-Joelle Tekin, Jan Luis Braun, Nala Gözlükcü, Milana Rykov, Julia Schewzow, Daniel Zimparov, Romy Jennert.

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