Verantwortungsvoller Umgang mit sozialen Netzwerken

Verantwortungsvoller Umgang mit sozialen Netzwerken

von Ecem Saydam, Stufe EF erstellt am 09.02.2016

Viele Nutzer von modernen Medien wissen nicht, dass man in sozialen Netzwerken schnell gegen Gesetze wie das Urheberrecht oder das Recht am eigenen Bild verstoßen kann, wenn man bestimmte Inhalte hochlädt.
Mehrere Jugendliche stellen zum Beispiel leichtsinnig private Bilder sozialen Netzwerken wie 'Facebook', 'Snapchat' und 'Instagram' zur Verfügung. Über die Gefahren und Risiken wissen die meisten Nutzerinnen und Nutzer aber nicht Bescheid. Diese Bilder können trotz angepasster Privatsphäre-Einstellungen von fremden Leuten oder Freunden gespeichert, verändert und beliebig weiterverbreitet werden. So können auch zum Beispiel potentielle Arbeitgeber auf diese Fotos zugreifen. Also sollte man sich genau überlegen, was man hochladen und der Welt zeigen möchte! Sind Inhalte erst einmal digital veröffentlicht, ist es oft schwierig bis unmöglich, sie für immer zu löschen.
Dabei gilt die Oma-Regel: Lade nur diejenigen Inhalte in Wort und Bild auf Plattformen im Internet, bei denen es dich auch nicht stören würde, wenn deine Oma davon erfahren würde!
Abgesehen von den eigenen Fotos verbreiten viele Nutzerinnen und Nutzer auch Fotos von Freunden in den sozialen Netzwerken. Das ist einerseits riskant, weil Fotos meistens in privaten Situationen aufgenommen werden und darum auch nur denjenigen zugänglich gemacht werden sollten, die die abgebildeten Personen kennen und ebenfalls mit ihnen befreundet sind. Andererseits ist den wenigsten bewusst, dass sie sich damit auch strafbar machen können. Hier spielt das Recht am eigenen Bild eine Rolle.
Man darf nämlich keine Fotos von anderen Personen ohne die ausdrückliche Erlaubnis der Betroffenen machen, sie verändern oder weiterverbreiten! Wer gegen diese Vorschriften verstößt, kann mit einem Unterlassungsanspruch oder Schmerzensgeld rechtlich belangt werden.
Ähnlich ist es bei Texten, Zeichnungen und Bildern, die aus dem Internet kopiert und ins eigene Profil gestellt wurden, ohne eine Quelle des Urhebers genannt zu haben. Gerade dann, wenn der Urheber unbekannt ist, wird empfohlen, die Daten nicht zu teilen. Sonst könnte es unter Umständen teuer werden. Schließlich handelt es sich hierbei im Zweifel um das Ergebnis der Arbeit einer Person und um deren persönliche Gedanken und Einsichten. Darum hat die Person ein Recht darauf, vor der Benutzung oder Weiterverbreitung gefragt zu werden.
Ein weiteres großes Problem ist, dass innerhalb von sozialen Netzwerken gezielt ausgegrenzt und gemobbt wird. Die Täter können Einzelpersonen oder größere Hassgruppen sein. Dabei werden eine oder mehrere Personen bewusst oder unbewusst bloßgestellt, beleidigt und belästigt.
Über sogenannte 'Fake-Profile' werden rufschädigende und falsche Behauptungen veröffentlicht. Das ist aber verboten und man kann dafür bestraft werden. Inzwischen kann man dem Seitenbetreiber durch Meldebuttons, die in jedem Netzwerk vorhanden sind, solche Profile oder auch unangemessene Bilder melden. Die Profile und Fotos werden in den meisten Fällen gelöscht. Das betrifft allerdings nur die auf den Seiten hinterlegten Daten. Wenn die Bilder in der Zwischenzeit von anderen Nutzern kopiert und weiterverbreitet wurden, hat man keine Kontrolle mehr darüber.

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