Der Erprobungsstufenwettkampf – mehr als ein Sportwettkampf
Am letzten Schultag vor den Osterferien fand am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium der Erprobungsstufenwettkampf statt. An diesem Tag traten die fünften und sechsten Klassen gegen andere Klassen aus ihren Altersstufen an. Es gab viele verschiedene Disziplinen, in denen die Schülerinnen und Schüler ihr Können zeigen mussten.
Um sieben Uhr dreißig versammelten sich die Schülerinnen und Schüler vor der Turnhalle und warteten gespannt auf den Sportwettkampf und auf die Disziplinen, die ihnen bevorstanden. Als es dann endlich losging, herrschte in der Halle reges Treiben. Die verschiedenen Klassen waren immer an verschiedenen Stationen in Aktion, sodass es fast nie eine Station gab, bei der gerade keine Klasse war. Zum Beispiel gab es die Station mit dem Unterschwung. Dabei musste man sich an einer Stange festhalten und unter ihr herschwingen. Das Schwierige daran war, dass es noch ein Seil knapp unter der Stange gab, wo man dann gleichzeitig drüber springen musste. Dann gab es noch die Disziplinen Handstand abrollen, einen Basketball über eine umgedrehte Bank dribbeln, Medizinball schocken und den Standweitsprung. Außerdem gab es dann noch die Station, wo man seine Füße auf einen Kasten legen und sich dann an einem Seil hochziehen musste. Und natürlich gab es auch die Temposprünge und den acht Minuten Lauf. Wie man sieht, gab es wirklich sehr viele Disziplinen für die Schülerinnen und Schüler. Während eine Klasse noch beim Medizinball schocken war, wo man einen Medizinball so weit werfen sollte, wie es ging, und sich dabei auf eine Weichbodenmatte fallen lassen sollte, hatte eine andere Klasse gerade eine kurze Pause, in der man sich einfach nur auf die Tribüne setzen, sich etwas ausruhen und den anderen Klassen zuschauen konnte oder man hatte Zeit, um sein mitgebrachtes Essen zu essen. Danach wurde verständlicherweise getauscht, sodass immer ein paar Klassen Pause hatten und andere gerade bei Disziplinen zu Gange waren. Nachdem jede Klasse bei den eben genannten Disziplinen gewesen war und von jeder Klasse die Punkte aufgeschrieben wurden, gab es eine längere Pause für die Schülerinnen und Schüler, in der die Sporthelfer und Lehrkräfte die Sporthalle für den Staffellauf umbauten. Beim Staffellauf gab es insgesamt vier Runden. Bei zwei von denen traten Gruppen mit zehn Kindern aus den fünften Klassen gegeneinander an, sodass nachher zweimal zehn Kinder für eine der fünf Klassen gerannt sind. Dasselbe fand dann auch für alle sechsten Klassen statt. Anschließend wurde die Turnhalle noch einmal umgebaut, und zwar für das Spiel „Ball über die Schnur“. Insgesamt wurden drei Netze in der Sporthalle aufgehangen, so dass bei einer Spieleinheit immer sechs Teams gegeneinander spielen konnten. Wie beim Staffellauf gab es pro Klasse immer zwei Teams, nur dass die Teams immer aus zwölf Kindern bestanden und nicht aus zehn. Die Teams bei „Ball über die Schnur“ durften sich sogar verrückte Namen geben. Verständlicherweise traten immer nur fünfte Klassen gegen andere fünfte Klassen an und sechste Klassen nur gegen sechste Klassen an, so dass es immer schön fair blieb.
Als dann jedes Team aus jeder Klasse viermal gespielt hatte und die Punkte von den Sporthelfern gezählt und aufgeschrieben worden waren, ging es mit der Siegerehrung weiter. Die Spannung stieg bei den Schülerinnen und Schülern, als eine der Lehrkräfte in die Turnhallenmitte kam und von einem Blatt Papier die Plätze, die die Klassen belegt hatten, ablas. Als erstes wurden die Plätze der fünften Klassen bekannt gegeben. Und zwar landete die Klasse 5c auf dem fünften Platz, auf dem vierten Platz die Klasse 5e, danach kam die Klasse 5a, auf dem zweiten Platz war dann die Klasse 5d und auf dem ersten Platz war die Klasse 5b. Es gab großen Applaus für die Klasse, die gewonnen hatte, aber selbstverständlich auch für die anderen vier Klassen. Bei den sechsten Klassen landete die Klasse 6a auf dem auf dem fünften Platz, die Klasse 6d auf dem vierten, die 6b auf dem dritten, die Klasse 6e auf dem zweiten Platz und der Klasse 6c wurde der erste Platz verliehen. Beide Klassen, die gewonnen hatten, bekamen als Preis einen Wandertag geschenkt. Die Urkunden würden die Lehrkräfte den Schülerinnen und Schülern nach den Osterferien geben, da man an diesem Tag etwas Zeitnot hatte. Als die Schülerinnen und Schüler dann nach der Siegerehrung um 13:20 Uhr aus der Turnhalle kamen, waren einige sehr froh, da sie gewonnen hatten. Andere sahen im Gegensatz dazu etwas frustriert aus. Aber die Hauptsache war, dass alle Spaß hatten, denn wenn man es genau betrachtet, geht es gar nicht ums Gewinnen oder Verlieren, sondern nur darum, dass man als Klasse Spaß hatte.
Hinter den Kulissen unseres Erprobungsstufenwettkampfes
Am Freitag, den 22. März 2024 war der jährliche Erprobungsstufenwettkampf am FvSG in der Siegfried-Moning-Halle.
In diesem Artikel möchte ich zur Abwechslung mal über die Arbeit hinter dem Erprobungsstufenwettkampf berichten, denn wenn man immer nur das schöne Endergebnis sieht, vergisst man häufig auch das, was dahintersteckt. Das ist meiner Meinung nach aber immer das Spannendste und Aufregendste an einer Veranstaltung. Und um Euch und Ihnen auch von keinen falschen Fassaden zu berichten, habe ich ein Interview mit Herrn Finkemeyer geführt.
SteinTimes: Was motiviert Sie jedes Jahr dazu, so motiviert den Erprobungsstufenwettkampf zu moderieren?
Herr Finkemeyer: Ich bin durch und durch Sportlehrer und betrachte es als selbstverständlich, dass ein Sportlehrer motiviert ist. Mir macht es ebenfalls immer viel Spaß, wenn ich sehe, dass ich Kinder zum Bewegen ermuntern kann. Das ist der Grund, warum mir die Moderation auch jedes Jahr immer so viel Spaß macht. Außerdem sind es auch jedes Mal die gleichen Übungen mit neuen Kindern, was für Abwechslung sorgt. Im Allgemeinen kann ich sagen, dass es mir immer wieder Freude macht zu moderieren.
SteinTimes: Das merkt man und dieses spiegelt sich auch bei den jungen Schüler*innen wider. Führen Sie eigentlich jedes Jahr den Erprobungsstufenwettkampf mit so viel Freude?
Herr Finkemeyer: Normalerweise haben, wie man es auch in dem Namen „Erprobungsstufenwettkampf“ hören kann, die 5. und 6. Klassen gemeinsam diesen Wettkampf, immer an einem Freitag. In der Corona-Zeit war das Ganze ein wenig anders. Dort musste dies dann jahrgangsweise durchgeführt werden. Da gab es zwei Wochen zu organisieren, was eine ziemliche Herausforderung war, weswegen alle auch ganz froh sind, dass wir jetzt wieder auf den alten Stand gekommen sind und beide Jahrgänge einen gemeinsamen Wettkampf haben können.
SteinTimes: Wer hat den Erprobungsstufenwettkampf dieses Jahr organisiert und wer war generell alles beteiligt?
Herr Finkemeyer: Am Ende bin ich der Hauptorganisator, da ich auch Fachschaftsvorsitzender in Sport bin, wo auch ein bisschen Arbeit dranhängt. Jedoch habe ich auch Kolleg*innen, die mir tatkräftig zur Seite stehen und helfen. Auf keinen Fall zu vergessen sind da auch noch die Sporthelfer, die teilweise in den 8. und 9. Klassen sind. Jeder Schüler des FvSG hat die Chance, in einer Wahl des Differenzierungskurses das Fach zu wählen, wo man diese „Ausbildung“ als Sporthelfer machen kann.
SteinTimes: Wessen Idee war das ursprünglich und wie fing die Geschichte des Erprobungsstufenwettkampfes an?
Herr Finkemeyer: Den Erprobungsstufenwettkampf gibt es schon einige Jahre. Meine Vorgänger haben diesen initiiert, dies waren unter anderem Herr Rossmann und Herr Weller. Die Lehrer, die dies ins Leben gerufen haben, hatten natürlich das Ziel, einen Wettkampf zu gestalten für die Schüler der 5. und 6. Klassen, aber letztendlich auch für den leichtathletischen Schwerpunkt Talente zu sichten. Denn der Erprobungsstufenwettkampf ist nicht nur dafür gedacht, einen ganzen Schultag lang Spaß am Sport zu haben, sondern ich bin auch so organisiert, dass man auch sehen kann, wer so ganz gut springen kann oder wer herausragend schnellkräftig ist und so weiter.
SteinTimes: Eine meiner Meinung nach sehr interessante Frage ist, ob dieses Jahr etwas Besonderes geschehen ist. Gab es Gemeinsamkeiten oder besondere Unterschiede bei den Stärken/Schwächen (der Leistungen) zwischen anderen Jahrgängen zuvor?
Herr Finkemeyer: Die Corona-Zeit war ziemlich schwierig, wo es sehr viele Beschränkungen gab, wie die ständige Abstandsregelung u.s.w., was für die sportlichen Aktivitäten nicht so einfach war. Wie schon angesprochen musste damals auch alles doppelt organisiert werden. Das kann man schließlich auch eine große Besonderheit nennen. Leistungsorientiert hat man dieses Jahr keine herausragenden Besonderheiten entdeckt. Man könnte fast sagen, dass über die Jahre hinweg die Leistungen eher zurückgehen. Eine Vermutung dafür ist, dass der Bewegungsdrang der Kinder eher zurückgeht, wo wir Sportlehrer natürlich bereit sind, dagegen anzusteuern und die Kinder mehr zur Bewegung zu animieren. Meiner Meinung nach sind das eher alltägliche bzw. gesellschaftliche Probleme, wie z.B. digitale Endgeräte o.ä., die dazu beitragen, dass Kinder halt nicht mehr so viel auf Bäumen klettern, wo ich, als Sportlehrer, leider auch nicht ganz so viel dagegen machen kann.
SteinTimes: Macht Ihnen das Vorbereiten Freude, was gefällt Ihnen daran am meisten und was motiviert Sie schließlich dazu?
Herr Finkemeyer: Die Vorbereitung ist natürlich immer ein bisschen Anstrengung, aber da ich das ja immer Jahr für Jahr mache, sind es auch immer die gleichen Materialien, die ich immer benutzen kann. Von daher bezeichne ich es als eine schöne Anstrengung, was mir natürlich auch jedes Mal Spaß macht.
SteinTimes: Auf Grund dessen, dass Sie ein so motivierter Sportlehrer sind, dachte ich mir, Sie wünschen sich gerne immer noch motiviertere Kinder.
Herr Finkemeyer: Ganz im Gegenteil. Die Kinder sind immer motiviert und aufgeweckt und voller Lust und Freude, Sport zu treiben und am liebsten zu gewinnen. Es gibt natürlich auch immer wieder mal ganz traurige Gesichter, wenn es am Ende nicht der erste oder gewünschte Platz geworden ist. Meine Klasse hat dieses Jahr leider nur den letzten Platz gemacht. Doch hier hat danach nur noch der Ehrgeiz gesprochen. Das muss man dann akzeptieren, das ist leider so. Gewinnen und verlieren gehören dazu. Da sagt man nur: Hinfallen, Krone richten, weiterlaufen!
SteinTimes: Sollte es Ihrer Meinung nach noch mehr Sportveranstaltungen geben?
Herr Finkemeyer: Aus der Sportfachschaft gibt es ja auch noch ein paar andere Sportveranstaltungen. Da gibt es in der 7. Klasse zum Beispiel noch das Hockey-Turnier, in der Oberstufe gibt es da noch das Volleyball-Turnier, wo dann letztendlich auch die etwas jüngeren Jahrgänge teilnehmen können, wie z. B. die 10. Klassen. So gesehen sind die Sportveranstaltungen immer schön und ich glaube auch, dass die Schullandschaft davon durchaus profitiert.
SteinTimes: Last but not least hätte ich noch die Frage, ob schon einmal etwas bemerkenswert Lustiges vorgefallen ist.
Herr Finkemeyer: Das ist eine gute Frage, wo ich erstmal drüber nachdenken muss. Etwas ganz Lustiges fällt mir in diesem Moment nicht ein. Jedes Jahr aufs Neue passiert aber eine bemerkenswerte Sache: Bei der Disziplin „Ball über die Schnur“ passiert es alle Jahre wieder, dass es ganz viele Diskussionen bei den Ergebnissen gibt, wie z.B. der Vertausch der Ergebnisse etc. Das ist nicht immer ganz lustig, aber es ist schon immer bemerkenswert, was da immer für unmögliche Ergebnisse herauskommen. Und dieses Jahr haben wir uns tatsächlich über lustige Ergebnisse gefreut, wo es um das „Tempospringen“ ging, und Zahlen herauskamen, die rechnerisch überhaupt nicht funktionierten. Diese wurden dann aber trotzdem hingeschrieben, wo man sich aber als Mathelehrer schon darüber lustig machen konnte.
Zum Schluss kann ich sagen, dass es jedem einzelnen Spaß gemacht hat, sowohl die Vorfreude, als auch das Erleben dieses Wettkampfes. Den jungen Schüler*innen sah man den Spaß an den Disziplinen an und das ist der größte und wichtigste Punkt, der sagt, dass es die Arbeit jedes Jahr wert ist. Ebenfalls sollte noch einmal ein Dank an alle Organisator*innen und Helfer*innen ausgesprochen werden, für eure und Ihre Unterstützung.
Vielen Dank an Herrn Finkemeyer, für das Interview.
Eure Steintimes