Schulbesuch am FvSG: Mathe-LKs treffen auf Uni-Dozenten

Schulbesuch am FvSG: Mathe-LKs treffen auf Uni-Dozenten

von Tim Schallenberg erstellt am 23.06.2015

Der Stellenwert des Faches Mathematik am FvSG ist traditionell hoch – so sprechen zum Beispiel gleich vier Leistungskurse in der Q1 eine eindeutige Sprache. Dennoch herrscht trotz hohen Interesses bei vielen Schülerinnen und Schülern Unkenntnis darüber, wie ein Mathematikstudium überhaupt aufgebaut ist und in welchen Berufsfeldern studierte Mathematiker gute Perspektiven haben. Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen wurden die von Herrn Schallenberg und Herrn Thye geleiteten Leistungskurse am 18.06. von einem Team der Universität Bielefeld – bestehend aus dem Mathematik-Dozenten Dr. Denny Otten sowie der studentischen Hilfskraft Stephan Fasold – besucht. Im ersten Teil der neunzigminütigen Veranstaltung hielt Dr. Otten einen mathematischen Fachvortrag über ein Themengebiet am Rande des schulischen Curriculums (Thema: Ein Lösungsverfahren für Sudoku-Rätsel). Nach einer knappen Einführung in die Grundbegriffe der Graphentheorie und in den 4-Farben-Satz (vereinfacht: Vier Farben reichen aus, um eine beliebige Landkarte in der Ebene so einzufärben, dass keine zwei angrenzenden Länder die gleiche Farbe bekommen) wurde sehr anschaulich gezeigt, dass das kompliziert erscheinende Problem des Lösens von Sudokus in ein äquivalentes mathematisches Problem übersetzt werden kann (Einfärben von Graphen), welches mit Hilfe eines Algorithmus leicht (und von Computern in Sekundenschnelle) gelöst werden kann. Im Anschluss an den Fachvortrag erläuterte Stephan Fasold die Struktur verschiedener mathematischer Bachelor-Studienmodelle (u.a. Lehramt Mathematik, Wirtschaftsmathematik, Mathematik fachwissenschaftlich). Das Studium bestehe aus Vorlesungen, Übungen  und Seminaren. Oberflächlich gesehen erscheine der Stundenplan eines Mathematikstudenten zunächst einmal recht überschaubar, doch das Bearbeiten der oftmals sehr kniffligen Übungsaufgaben erfordere viel Zeit zum Nachdenken, die gerade zu Beginn des Studiums unbedingt investiert werden müsse. Gute Voraussetzungen für ein Studium der Mathematik seien Spaß am Problemlösen, Kreativität, Ausdauervermögen sowie Frustrationstoleranz, zumal gerade zu Beginn die wissenschaftliche Arbeitsweise (Definition, Satz, Beweis) sowie die strenge Formalisierung in den Grundvorlesungen Analysis und Lineare Algebra gewöhnungsbedürftig sei. „Nach dem 2. Semester bricht aber kaum noch jemand das Studium ab“, so Fasold.
Die Berufsaussichten für Mathematiker seien sehr gut, wobei im Berufsleben oft nicht die Mathematik an sich wichtig sei, sondern die durch das abgeschlossene Mathematikstudium nachgewiesene Fähigkeit, sich schnell in komplizierte und abstrakte Sachverhalte einarbeiten zu können. Banken, Versicherungen, die IT-Branche sowie insbesondere auch Unternehmensberatungen sind nur einige Beispiele von Berufsfeldern, bei denen Mathematiker hoch im Kurs stünden. Leider konnte der Aspekt der möglichen Berufsfelder für Mathematiker aus Zeitgründen nicht mehr ausführlich dargestellt werden.
„Der Schulbesuch der Uni-Mathematiker war insgesamt sehr gelungen, da der Vortrag gut nachvollziehbar war und mir die Struktur des Studiums nun klarer geworden ist“, bilanzierte die Q1-Schülerin Miriam Nolte abschließend.

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