Das wahre Glück der Weihnacht - Interview mit unserem Schulleiter

von Lia Vette und Hannah Bäumer (9d) erstellt am 22.12.2022

Was bedeutet Weihnachten für euch? Zeit mit der Familie, tolle Geschenke oder leckeres Essen? Wir hatten ein Gespräch mit unserem Schulleiter und er hat uns erzählt, dass wahre Glück könne man nur finden, wenn man etwas gibt. Gerade wenn man das Lächeln im Gesicht von Menschen sehen würde, denen man geholfen habe, würde einem klar, was das Miteinander wirklich ausmache. Aber mehr dazu und ein paar andere Antworten auf Fragen zur Weihnachtszeit, der Weihnachtskarte und dem Basar, findet ihr im Folgenden:
 
 
Schülerzeitung: Wie kam es eigentlich zur Idee der eigenen Gestaltung der Weihnachtskarten der Schule? 
 
Herr Woltering: Das war ehrlich gesagt eine sehr spontane Idee. Es ist so, dass die Weihnachtskarten normalerweise von der Foto-AG gestaltet werden. Wir haben eine sehr gute Foto-AG, die seit vielen Jahren sehr gute Arbeit leistet. Es kommt aber immer ein bisschen darauf an, wie alt die Teilnehmer*innen der AG sind und wie lange sie dabei sind. In den letzten Jahren hatten wir den Vorteil, dass wir sehr erfahrene und kreative Schüler*innen dabei hatten. In diesem Jahr sind die Schüler*innen der Foto-AG jünger und haben daher auch, logischerweise, noch nicht so viel Erfahrungen sammeln können. Deshalb wollten wir sie nicht „ins kalte Wasser stoßen“, sondern haben dieses Jahr den Malwettbewerb veranstaltet.  
 
Schülerzeitung: Wie lief die Organisation des Wettbewerbs ab? 
 
Herr Woltering: Herr Thye und Herr Seidel sind bei der Gestaltung der Weihnachtskarten immer beteiligt: Herr Thye, da er der Leiter der Foto-AG ist und Herr Seidel, weil er für den Druck der Karte zuständig ist. Ich suche meistens den Spruch auf der Karte aus und so kommen wir dann als Team zusammen. Die Schüler*innen haben bis zur Frist die Bilder eingereicht und wir haben uns zusammen für die Gewinnerin entschieden. 
 
Schülerzeitung: Wie waren Ihre Erwartungen bezüglich der Bilder? 
 
Herr Woltering: Im Grunde waren wir offen für alles. Die Gestaltung war völlig frei, aber wir freuen uns natürlich immer, wenn es jemandem gelingt, irgendwie das FvSG einzubringen. Für die Entscheidung spielten aber viele Kriterien eine Rolle; auch, dass das Bild zum Spruch passen sollte. Es ging nicht allein um das Talent zum Malen / Zeichnen, sondern das Zusammenspiel sollte funktionieren.
 
Schülerzeitung: War es schwer, ein Bild auszuwählen? 
 
Herr Woltering: Es war schon eine schwere Wahl, weil man selbstverständlich versucht, alle Bilder gleich wertzuschätzen und niemanden enttäuschen möchte. Dennoch sieht man natürlich nachvollziehbare Unterschiede, zum Beispiel zwischen der fünften Klasse und der Q2. Dass sich Schüler*innen entwickeln und damit die Leistungen im Bereich Kunst ganz unterschiedlich sind, ist ganz klar und völlig normal. 
 
Schülerzeitung: Alles klar. Dann würden wir zum Thema Basar wechseln. Uns würde interessieren, wie Ihr Eindruck zum diesjährigen Basar war?
 
Herr Woltering: Ein sehr guter Eindruck! Wir haben zum ersten Mal das STEINwerk nutzen können und diese Atmosphäre dort, mit den ganzen Ständen und dem Essen, war hervorragend. Ich habe ganz viele positive Rückmeldungen von Eltern, Schüler*innen und Lehrer*innen bekommen, die es wertgeschätzt haben; manche waren zum ersten Mal dabei. Besonders die Eltern der neuen Fünftklässler*innen waren begeistert vom Basar, und auch davon, die Schule ihrer Kinder entdecken zu können. Auch die Stände waren unglaublich professionell aufgebaut. Die hätte man wirklich auf den Weihnachtsmarkt stellen können. Auch der Ab- und Aufbau verlief gut, besonders viele Eltern haben mitgeholfen. Insgesamt war es eine sehr schöne, familiäre und gesellige Atmosphäre. Dazu beigetragen hat z.B. auch der kurze, aber sehr bewegende Auftritt unserer ukrainischen Schüler*innen: Sie hatten ebenfalls einen eigenen Stand und kamen plötzlich in der Mitte des STEINwerks zusammen und sangen Jingle Bells auf Ukrainisch. Mir hat es es wirklich außerordentlich gut gefallen. 
 
Schülerzeitung: Wir haben die Gerüchte mitbekommen, dass dies der letzte Adventsbasar gewesen sein soll. Ist das wahr?
 
Herr Woltering: Wir haben Vieles noch nicht abgestimmt. Ich kann dazu sagen, dass wir eigentlich offiziell entschieden haben, dass wir den Basar einstellen möchten, weil der Aufwand der Kollegen und Kolleginnen zu dieser Jahreszeit enorm ist. Gerade im November und besonders in diesem Jahr ballt sich Vieles, u.a. weil das Schuljahr so kurz ist. Zudem ging es in den letzten Jahren immer mehr in Richtung Verkaufen, Verkaufen, Verkaufen, und der Gedanke des Zusammenseins stand nicht mehr im Mittelpunkt. So entschieden wir, statt des Aventsbasars zukünftig eine schulische Veranstaltung im Frühjahr anzubahnen.
U.a. aufgrund des STEINwerks war die Stimmung in diesem Jahr aber völlig anders und das ist etwas, was ich gerne erhalten würde; nicht nur aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen. Wenn es gelänge, die Lehrer*innen aus den Vorbereitungen für den Basar herauszuhalten und stattdessen die Organisation in die Hände eines Teams aus Eltern und Schüler*innen zu geben, dann wäre der Adventsbasar in kleinerer Form vielleicht auch zukünftig möglich. Wer mithelfen möchte, kann sich gerne schon jetzt bei mir melden. Wir sind stets offen für Ideen.
 
Schülerzeitung: Haben sie in den letzten Jahren in der Weihnachtszeit einen Moment gehabt, wo sie den Zusammenhalt des Freiherrs besonders gespürt haben? 
 
Herr Woltering: Ich erinnere mich an eine Weihnachtskarte, auf der habe ich eine Grußbotschaft als QR-Code hinterlassen und habe diese Botschaft eingesprochen. Das war für mich so ein Moment, in dem ich an die Gemeinschaft appellieren wollte, was ich ja an einigen Stellen immer wieder tue. Ich weiß, dass meine Botschaften, z.B. am Ende mancher E-Mails durchaus belächelt werden, Stichwort „Der Fels in der Brandung“, aber ich werde ganz sicher nicht müde, es trotzdem immer wieder zu erwähnen, da ich genau das hier jeden Tag feststelle. Wir sind insgesamt eine unglaublich tolle Gemeinschaft, die sehr stark zusammenhält. Außerdem erinnere ich mich noch gut an die Aufnahme des Musicalsongs „Annie“, das war auch wunderbar und ich fand es beeindruckend, aus der Distanz, aber dennoch gemeinsam so gut zusammen singen zu können. 
 
Schülerzeitung: Hätten Sie abschließend eine persönliche Botschaft an die Schüler und Schülerinnen unserer Schule, die aktuell die letzten Wochen vor Weihnachten erleben?
 
Herr Woltering: Da verweise ich auf den Spruch auf unserer diesjährigen Weihnachtskarte. Dass es darum geht, dass man das wahre Glück eigentlich nur empfinden kann, wenn man etwas gibt. Wenn man jemandem etwas gibt, ihm hilft oder unterstützt, dann ist es das, was das Miteinander ausmacht und entscheidend dafür ist. Es geht einfach darum, zu zeigen: Ich möchte einer Person etwas Gutes tun. Und wenn man dann, vielleicht auch erst nach langer Zeit, eine Rückmeldung oder ein Danke erhält, dann ist das Glücksgefühl umso größer.
Ich erinnere mich gerade daran, dass mich vor Kurzem ganz überraschend ein ehemaliger Schüler angeschrieben hat, den ich vor zwölf Jahren in einer fünften Klasse hatte und den ich damals sehr intensiv begleitet habe. Er hat mich vor ein paar Tagen kontaktiert und gefragt, ob er mir einmal erzählen kann, was er gerade in seinem Leben erreicht hat. Das zeigt das wahre Glück: Man hilft jemandem und auch wenn uns das Danke erst sehr viel später erreicht, das ist es, was uns wirklich glücklich macht.
 
Schülerzeitung: Vielen Dank für das Interview!
 

Und damit wünschen auch wir euch eine magische restliche Weihnachtszeit. Wir können uns Herrn Woltering nur anschließen. Nutzt diese besondere Zeit und tut euch und euren Mitmenschen etwas Gutes. Frohe Weihnachten.

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