Interview mit Herrn Woltering

Interview mit Herrn Woltering

von Emma Sophie Haase (5b) erstellt am 29.06.2021

Liebe Schulgemeinde,
und wieder neigt sich ein ungewöhnliches Schuljahr dem Ende entgegen. Bevor es aber so weit ist, wollen wir noch einmal eine kurze Zusammenfassung vom Schuljahr 2020/2021 machen.
Erst einmal aber wollen wir uns an dieser Stelle vorstellen, wer dieses Schuljahr bei der Schülerzeitung dabei war: Demian, Tabea, Mila, Paula, Gloria, Sophie, Lillith, Céline, Emma Sophie, und Frau Schnitker.
Auch uns hat Corona kaum Möglichkeiten gegeben, über irgendwelche Ereignisse zu berichten. Wir wurden, genauso wie viele andere, ganz schön ausgebremst. Um dieses besondere Schuljahr aber dennoch mit einem Artikel abzuschließen, durften wir ein Interview mit unserem Schulleiter, Herrn Woltering, führen.
Hier sind unsere Fragen und seine Antworten:

Frage 1) Herr Woltering, können Sie in kurzen Sätzen erzählen und beschreiben, wie Sie das letzte Schulhalbjahr empfunden haben?
WOL: Nicht nur das letzte halbe Schuljahr, sondern die gesamte Pandemiezeit, war unglaublich anstrengend für alle Beteiligten. Egal, ob für Lehrer, Schüler*innen und Eltern. Viele Veränderungen mussten zum Teil sehr kurzfristig umgesetzt werden. Das war eine sehr große Herausforderung für uns alle.

Frage 2) Was war Ihre größte Herausforderung?
WOL: Für das gesamte Team der Schulleitung war die größte Herausforderung, organisatorisch alles „unter einen Hut“ zu bekommen. Die ständigen Stundenplanänderungen für Wechselunterricht, Präsenzunterricht und Distanzunterricht. Die E-Mail-Flut mit vielen Informationen war sehr viel und enorm groß. Ich habe noch nie so viele E-Mails beantwortet, wie in dieser Zeit. Ich freue mich daher, zukünftig wieder mehr persönliche Gespräche führen zu können.

Frage 3) Worauf sind Sie stolz?
WOL: Dass das FvSG diese Zeit sehr gut gemeistert hat. Ich habe sehr viele positive Rückmeldungen bekommen. Meine persönliche Einschätzung ist, dass manches hätte besser laufen können. Aber dennoch: trotz wahnsinniger Herausforderungen, welche für uns alle „Neuland“ waren, haben wir es ganz gut gemeistert. Natürlich sind bei der/dem ein oder anderen Schüler*innen Lernrückstände entstanden. Diese dürfen aber auf gar keinen Fall auf den Rücken der Schüler*innen ausgetragen werden. Wir als Ganztagsschule müssen versuchen, mit bestimmten ausgearbeiteten Methoden, diese Lernrückstände im Unterricht aufzuarbeiten. Denn eins darf man nicht vergessen: „Ihr seid nicht nur Schüler*innen, sondern auch Menschen und habt auch noch ein Leben nach der Schule.“

Frage 4) Was haben Sie aus dieser Zeit gelernt?
WOL: Das der persönliche Kontakt das Allerwichtigste ist. Der digitale Fortschritt ist auch sehr wichtig und bringt einen großen Vorteil mit sich (z.B. Arbeitsschritte werden dadurch verkürzt), aber dennoch ist der zwischenmenschliche Kontakt das Wichtigste.

Frage 5) Was vermissen Sie am meisten?
WOL: Ich vermisse am meisten den Kontakt zu den Schüler*innen. Das FvSG steht für Vielfältigkeit und ist eine lebendige Schule. Ich liebe diese Schule und möchte diese Schule auch weiterbringen. Ich vermisse die vielen Schüler*innen, die so viele Talente haben. Ich vermisse die Vielfältigkeit, das kulturelle Leben, das Miteinander, den Austausch… das, wofür und wovon unsere Schule lebt

Frage 6) Woher haben Sie Kraft geschöpft bzw. woher haben Sie all Ihren Optimismus und Energie hergenommen?
WOL: Das haben mich schon viele gefragt. Eigentlich können diese Frage nur Außenstehende beantworten. Ich glaube aber, es kommt daher, weil ich schon immer so war. Ich brauche mich nicht zu verstellen. Ich war schon als Kind ein „Strahlemann“ und immer positiv gestimmt. Trotz vieler negativer Erfahrungen, welche mich geprägt haben, denke ich immer positiv. „In jedem Schlechten, was im Leben passiert, ist immer ein Punkt Gutes. “ Bestes Beispiel: Im Rahmen des Pride-Month wurde unsere Flagge verbrannt. Ich finde das überhaupt nicht schön, aber das Positive ist, dass es jetzt erst recht in der Öffentlichkeit ist. Nach dem Motto: „Jetzt erst recht! Jetzt machen wir erst recht eine richtig große Aktion daraus! “

Frage 7) Hatten Sie Hilfe? Wer hat Sie in der schweren Zeit unterstützt?
WOL: Ich hatte vom gesamten Team der Lehrerschaft Hilfe. Dafür möchte ich auch meinen besonderen Dank aussprechen. Das Team der erweiterten Schulleitung ist ein eingespieltes Team. Ohne dieses wäre es überhaupt nicht möglich gewesen. Aber auch viele helfende Hände, welche hinter den Kulissen gearbeitet haben, möchte ich meinen Dank aussprechen. Um nur zwei zu nennen: Herr Müller: Er hat im Hintergrund die Fäden gezogen, in dem er die Stundenpläne, Vertretungspläne geschrieben hat. Außerdem ist er für die Digitalisierung verantwortlich. Herr Ransiek: Er ist ein Teampartner auf Augenhöhe. Er hat unglaublich viel geleistet. Vielen Dank an alle!

Frage 8) Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
WOL: Das unsere Schule alles zurückbekommt, was sie jetzt vermisst. Das, was wir vor der Pandemie alles hatten: „Ein lebendiges Schulleben.“ Aber auch die Errungenschaften der Pandemie, was sich in dieser Zeit verbessert hat, mitnehmen und mittragen und daraus etwas Neues entwickeln, um unsere Schule in die Zukunft weiterzuführen. Denn, unsere Gegenwart verändert sich sehr schnell und da müssen und wollen wir mithalten und unsere Schüler*innen darauf vorbereiten.

Frage 9) Nicht dass Corona schon reichte, nein… eine Woche nach Beginn des vollen Präsenzunterrichts meinte es Petrus mit der Regenmenge zu gut und überflutete Räume in unserer Schule. Herr Woltering, was waren Ihre ersten Gedanken dazu?
WOL: „Das auch noch! Katastrophe!“ Natürlich haben wir auch da wieder eine Lösung gefunden, aber es ist schon sehr traurig. Es war wieder eine Riesenaktion. Dank vieler helfender Hände haben wir es geschafft. Auch da gilt es wieder: positiv denken. Denn, auch aus dieser Situation können wir etwas Positives mitnehmen.
 
Sehr geehrter Herr Woltering, vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Kraft und wir stimmen Ihren Worten zu… Das Stein steht wie ein Fels in der Brandung… Das FvSG hält zusammen, denn nur gemeinsam sind wir stark… Vielen Dank.

Aber: als ob das alles nicht genug war, kam auch das noch: Im Rahmen des Pride-Month wurde unsere Flagge an unserer Schule feige und hinterhältig verbrannt. So etwas werden auch wir, als AG Schülerzeitung, nicht tolerieren und setzen uns dafür ein, dass der oder die Täter dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

Eigentlich ist dem Interview fast nichts mehr hinzuzufügen. Außer: Wir, die AG Schülerzeitung, wünschen allen Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern tolle und vor allem erholsame Ferien.

Eure / Ihre AG Schülerzeitung 

zurück